Rezension

Unterhaltsamens zusatzmaterial für Fans der Serie

The Vampire Diaries: Stefan Diaries - Origins. The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit, englische Ausgabe - Lisa J. Smith

The Vampire Diaries: Stefan Diaries - Origins
von Lisa J. Smith

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Set during the Civil War, against a backdrop of grand estates, unimaginable riches, and deadly secrets, three teenagers in Mystic Falls, Virginia enter a torrid love triangle that will span eternity. Brothers Stefan and Damon Salvatore are inseparable until they meet Katherine, a stunning, mysterious woman who turns their world upside down. Siblings turned rivals, the Salvatores compete for Katherine s affection, only to discover that her sumptuous silk dresses and glittering gems hide a terrible secret: Katherine is a vampire. And she is intent on turning them into vampires so they can live together - forever.

Meine Meinung: (REZENSION ENTHÄLT SPOILER ZUM BUCH UND ZUR SERIE)

Ja, ich dachte eigentlich ich endlich fertig mit dieser Autorin, dieser Reihe. Die "Originale" Reihe "Tagebuch eines Vampirs" bzw. "The Vampire Diaries" haben mich unglaublich enttäuscht, platter Schreibstil, viel verschenktes Potenzial und eine Protagonistin die ich am Liebsten von einer Klippe geschubst hätte. Ich dachte, ich hätte mich damit abgefunden, dass die Serie einfach besser ist als die Bücher. Deswegen hatte ich auch NIE vor, diese Bucherreihe anzufangen. Ich meine, nachdem mich Elena als Protagonstin schon so viele Nerven gekostet hat, warum sollte ich nun Bücher aus der Sicht von Stefan(o) lesen wollen? Allerdings gab es da die liebe Julia, die mich irgendwie dann doch überzeugt hat. Die Bücher seien nach der Serie geschrieben, sprich mit entsprechenden neuen Namen, Beschreibungen und Ansehnlichkeiten. Und es wäre ein unterhaltsames Buch. Ohne Elena. Und es spiele 1864. Irgendwie hat mich dass dann doch rumbekommen. Und wer glaubt es: Es hat mir gar nicht mal so schlecht verzeihen.

Ich denke, um diese Rezension positiv werden zu lassen, müssen wir vergessen, dass dieser Schreibstil zum schreien einseitig, platt und unkreativ ist. Dass dieser Schreibstil weder Orginalität noch Tiefe besitzt. Und wir vergessen, dass es Worte wie "Okay" oder "Lachflash" im 19. Jahrhundert noch nicht gab. Und wir vergessen ein paar (viele) Logikfehler. Wenn wir das mal für eine Minute vergessen können, dann ist dieses Buch nur noch halb so schlimm.

Denn eigentlich wird dieses Buch jedem Fan der Serie wirklich Spaß machen. Die Geschichte spielt 1864 in Mystic Falls und beginnt da, wo Katherine in die Stadt kommt und Stefan und Damon kennenlernt. Zu Anfang erwartet uns ein Prolog, der zwar versucht schaurig und mystisch zu klingen aber eigentlich nur lächerlich wirkt. Trotzdem fasst dieser nochmal gut die wesentlichen Sachen und Denkweisen über Vampire zusammen. Und danach geht es schon los. Stefan, den wir hier wieder als kleinen, naiven jungen (und laut Buch attraktiven) Mann kennelernen, lebt bei seinem Vater, der seit dem Tod der Mutter angeblich durchgedreht ist. Ehrlich gesagt finde ich diese umschreibung etwas abartig, da Guiseppe Salvator auf mich eher streng und diszipliniert wirkt, keinesfalls irgendwie wie jemand, der nicht auf Fakten schaut. Jedenfalls ein Mann, der seinen Sohn gerne bevormundet. So muss Stefan sehen, wie er einfach mal so mir nichts dir nichts verlobt wird. Dieser Aspekt war in der Serie nicht vorhanden, passt aber sehr gut in das Buch. Stefan möchte Rosalyn, seine Verlobte nicht Heiraten, aber weder sein Bruder Damon, welcher in diesem Buch leider viel zu wenig verkommt, aber bei jedem Vorkommen für viel Gefühl oder Humor sorgt, noch Katherine, die gerade neu in die Stadt gekommen ist, können ihn davon überzeugen, dass er seinen eignen Weg gehen muss. Denn Stefan möchte natürlich ganz der perfekte Sohn sein, kommt dadurch reichlich naiv und "schwach" rüber. Jedenfalls wird die Hochzeit schließlich doch...ähh.. "verhindert" und der Kampf um Katherine beginnt.

Katherine taucht relativ früh im Buch auf. Sie gibt sich als verwaistes Mädchen aus Atlanta aus, die mit ihrer Zofe Emily nun bei den Salvatores unterkommt. Katherine war der Grund, warum ich dieses Buch so mochte. Für mich persönlich war sie die Person des Buches, die Humor und Schwung ins Lesen gebracht hat. Nur wenn Katherine da war, dann ist auch etwas im Buch passiert. Sie ist der dreh und Angelpunkt dieses Buches, alle Handlungsstränge, die im Buch entstehen, bauen auf ihr Erscheinen auf. Sie war mir von Anfang an sympathisch, mit ihrer unconventionellen und frechen Art, die so ganz im Gegensatz zu der von Stefan stand.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Stefan und Katherine und ihre Beziehung zueinander. Hier finde ich es sehr positiv, dass wenigstens versucht wurde, das ganze realistisch aussehen zu lasssen. Damit meine ich, dass es mir in Vampirgeschichten einfach fehlt, dass sich die Protagonisten langsam annähren, Gefühlschaos habe und es länger als 10 Seiten bis zum ersten Kuss dauert. Dass es nicht immer eine "Liebe für immer" sein muss, sondern einfach mal eine Liebe, die man nachvollziehen kann. Diese langsamen Schritte zur großen Liebe wurden in diesem Buch zwar ansatzweise niergeschrieben, aber schlusssendlich waren sie viel zu schnell ein paar, viel zu schnell das erste Mal im Bett, viel zu schnell war es die "Liebe für immer". Das wirkt einfach unrealistisch und nimmt dem ganzen ein bisschen die Schmetterling.

Trotzdem macht es einfach Spaß die Rückblickszenen aus der Serie verschriftlicht zu sehen, denn nicht mehr und nicht weniger ist dieses Buch. Es verschriftlicht Szenen aus der Serie. Das fürht dazu, dass man am Anfang das Ende des Buches kennt und viele Szenen einem bekannt vorkommen. Das nimmt dem ganzen sehr die Spannung, vor allem, da viele Szenen in der Serie einfach besser kommen.
Andere Szenen wiederum kommen so viel besser zur Geltung und werden erst hier in diesem Buch genannt.

Abschließend lässt sich nur sagen, dass dieses Buch weder intelligent, noch irgendwie gut geschrieben oder spannend ist. Das Buch ist eine kleine, unterhaltsame Lektüre für alle Fans der Serie (oder der originalen Buchreihe), die sich als Zusatzmaterial eignet und 2 Kurzweilige Lesestunden bescherrt. Ich vergeb knappe 3 Sterne für ganz gute Unterhaltung.