Rezension

Unterhaltsamer Einblick in den "weißen Sport"

Die Liebe trägt Weiß - Lauren Weisberger

Die Liebe trägt Weiß
von Lauren Weisberger

Bewertet mit 4 Sternen

Nach „Der Teufel trägt Prada“ habe ich lange kein Buch mehr von Lauren Weisberger gelesen und mich auf diese Geschichte gefreut. Den Titel, ebenso wie das Cover finde ich zwar nicht schlecht, jedoch wenig originell. Warum unbedingt eine weitere Anlehnung an den „großen Erfolg“. Verkauft es sich dann wirklich besser? Vielleicht gehört Product Placement bei einem Roman dieses Genres dazu, gestört hat es mich trotzdem.

Ansonsten habe ich das Buch wirklich gern gelesen. Es bietet einen realistisch erscheinenden Blick auf den Tenniszirkus mit interessanten Hintergrundinformationen. Beleuchtet seine Licht- und Schattenseiten, auch mit kritischen Anmerkungen, ohne jedoch zu bewerten. Der Fokus liegt keineswegs nur auf Glamour und Liebe. Für manch eine Leserin vielleicht eher enttäuschend, für mich genau richtig, gerade, weil ich selbst viele Jahre Tennis gespielt habe und mich auch heute noch für dieses Sport interessiere.

Die Figuren sind nicht sonderlich vielschichtig, eher eine Art Prototypen, aber durchaus unterhaltsam und auch einigermaßen glaubwürdig. Von der emotionalen Seite her geht es nicht wirklich in die Tiefe. Charlie ist eine sympathische junge Tennisspielerin, die ihren Sport über alles liebt und daraus die Kraft zieht, auf vieles zu verzichten, was für andere junge Frauen selbstverständlich ist. Sie reift in dieser Geschichte, wird erwachsen durch Erfolge und mehr noch durch ihre Misserfolge und ist am Ende auf dem besten Weg eine Persönlichkeit zu werden. Ich mochte sie gerne, ohne dass mich ihr Schicksal jetzt tief berührt hätte.

Flüssig und routiniert erzählt, lässt sich der Roman prima lesen.