Rezension

Unterhaltsamer Frauenroman

Hotel Blaues Wunder
von Emilia Licht

Josi Hollenstein leitet das kleine gemütliche Familienhotel Anna Karolina in Dresden. Damit hat sie sich einen großen Traum erfüllt und scheint auch in ihrem Job aufzugehen. Sie ist beliebt, auch bei ihren Angestellten, und scheint zufrieden mit ihrem Leben. Wären da nur nicht die Schwiegermutter, die gleich im Haus nebenan lebt und sich auf ihre ganz besondere Art immer wieder in Josis Alltag einmischt und die gerade pubertierenden Kinder, die zumindest teilweise, keine Lust auf das Leben haben, das sich ihre Mutter bzw. Ihre Eltern für sie wünschen. Und dann scheint es auch so, dass Josis Ehemann David in letzter Zeit irgendwie anders ist und das, wo doch gerade der 20. Hochzeitstag vor der Tür steht. Für diesen Tag will sich Josi etwas ganz besonderes einfallen lassen und die Liebe zu ihrem Gatten neu beleben. Aber aus ihrem tollen Plan und ihrer Idee David mit etwas ganz Besonderem zu überraschen entstehen turbulente Verwicklungen, die Josi nicht im Traum bedacht hat und die sie durch unbedachte Äußerungen auch noch verschlimmert.

Der Debütroman „Hotel Blaues Wunder“ der Autorin Emilia Licht ist eine erfrischende Lektüre über eine Frau, die in ihrem Job aufblüht und ständig in Aktion ist, aber im Privatleben irgendwie überfordert scheint. Das macht Josi sehr menschlich und sympathisch. Die Seiten des Buches fliegen nur so dahin und auch, wenn man manchmal die Protagonistin Josi oder auch ihre Schwiegermutter und ihren Gatten packen und schütteln möchte, so sind sie doch alle auf ihre ganz eigene Art liebenswert.

Ein unterhaltsamer Frauenroman, der zeigt, dass der gesunde Mittelweg immer noch der beste Weg ist um mehrere Ziele zu verwirklichen und dabei nicht auf der Strecke zu bleiben.

Eine normale Familie, die hier einen Weg sucht wieder aufeinander zuzugehen. Ein Roman, den man oder besser Frau liest und genießt.

Copyright © 2011 by Iris Gasper