Rezension

Unterhaltsamer historischer Liebesroman mit vielen Schmunzel - Momenten…

Ein gewagtes Angebot - Patricia Cabot

Ein gewagtes Angebot
von Patricia Cabot

Bewertet mit 5 Sternen

Unterhaltsamer historischer Liebesroman mit vielen Schmunzel - Momenten…

Im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks bin ich auf das Buch „Ein gewagtes Angebot“ aufmerksam geworden. Ich bin ein absoluter Fan historischer Liebesromane, gerade wenn sie auf hoher See spielen und es um Piraten geht.

Der Klappentext hat mich dann auch gleich gepackt und ich musste diesen Roman unbedingt lesen.

Das Cover passt aus meiner Sicht sehr gut zu dieser Geschichte und wird auch den Beschreibungen der Charaktere gerecht. Auch zum Genre ist es passend entworfen. Im Vordergrund sieht sich ein Paar leidenschaftlich in die Augen und im Hintergrund sieht man ein Schiff mit gehissten Segeln. Der Sonnenuntergang rundet das Bild ab und schafft die richtige Lesestimmung.

Der historische Liebesroman „Ein gewagtes Angebot“ von Patricia Cabot ist am 18. April 2019 im DIGITAL PUBLISHERS (dp) Verlag erschienen.

Payton Dixon wartet sehnsüchtig darauf, an ihrem 19. Geburtstag endlich ihr eigenes Schiff geschenkt zu bekommen, die „Constant“. Vorher muss sie aber erst noch der Hochzeit ihrer heimlichen Liebe Captain Connor Drake beiwohnen. Und als wäre es nicht schlimm genug, diesen Mann an Miss Becky Whitby zu verlieren, erhält Connor Drake als Hochzeitsgeschenk die Constant und die Teilhaberschaft an der Firma ihres Vaters und ihrer Brüder. Doch Payton vermutet einen Betrug an Connor und lässt nichts unversucht, ihn zu schützen und seine Liebe zu gewinnen. Vor Payton liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von gefährlichen Abenteuern, vielen Emotionen und ihrem inneren Konflikt, ob sie gut genug für Connor Drake ist.

Nur wenige Stunden brauchte ich für dieses Buch, das mich glücklich schmunzelnd zurücklässt.

Die 18-jährige Payton ist eine mutige, junge Frau, die ihr Herz auf der Zunge trägt und sich von niemandem kleinkriegen lässt. Da sie mit 3 älteren Brüdern aufgewachsen ist und immer zur See fuhr, fehlen ihr vielleicht ein paar damenhafte Eigenschaften, aber genau das macht Payton Dixon in diesem Roman zu dieser Zeit so interessant. Ihre Brüder möchten sie gern bevormunden, aber Payton lässt es immer nur soweit zu, wie sie es selbst möchte. Ansonsten neigt zu „Trotzhandlungen“ und zeigt ihren Brüdern damit, was sie von deren Entscheidungen hält. Auch von Connor Drake lässt Payton nicht über sich bestimmen. Hat sie erst eine Entscheidung getroffen, ist sie nicht mehr zu stoppen, auch wenn sie sich dadurch selbst in Gefahr bringt. Mit diesem Verhalten löst Payton jede Menge Konflikte aus. In ihrer leicht naiven, ungestümen und vorlauten Art ist Payton Dixon einfach nur sympathisch und für mich eine totale Sympathieträgerin. Sie ist mit ihren Stärken und Schwächen so authentisch und macht eine wundervolle Entwicklung durch. Sie muss für ihr Glück im wahrsten Sinne des Wortes kämpfen, wodurch ich ihr ihre Motivation (Want/Need) absolut abnehme und sie in mein Herz geschlossen habe. Durch sie gibt es so viele schöne Schmunzel-Momente. Payton Dixon ist etwas ganz Besonderes.

Auch alle anderen Figuren gefallen mir ausgesprochen gut. Sie sind schlüssig entwickelt und einzigartig in ihrem Charakter. Auch wenn Paytons Brüder zum Teil ein wenig kindisch wirkten, kann ich mir so eine Familie aber bildhaft vorstellen. Da hat man sicherlich viel Spaß und viel zu lachen. Connor Drake ist ein Kapitän, wie ich ihn mir gewünscht habe. Groß, muskulös und er schreckt vor nichts zurück. Nur Payton schafft es, ihm mit seinen eigenen Gefühlen für sie, die ihn am Anfang selbst überrumpeln, ein mulmiges Gefühl zu verschaffen. 

Ich konnte mich in alle Figuren gut hineinversetzen und das jeweilige Handeln und Denken verstehen und nachvollziehen.

Die Handlung des Buches hat mir sehr gut gefallen. Gleich am Anfang wird ein zum Genre passender, wunderbarer Konflikt aufgeworfen, der über das Buch wirklich gut entwickelt wurde. Damit einher geht eine prima Spannungskurve, die den Leser/die Leserin nur so durchs Buch fliegen lässt. Es gibt so viele spannende und romantische Momente, dass zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. Und natürlich bleibt man am Ball, weil man ja wissen möchte, ob Payton ihr Ziel erreicht bzw. ihr Glück findet.

Die Handlung war insgesamt logisch und sehr abwechslungsreich aufgebaut. Besonders gefallen haben mir die Szenen, in denen sich Payton gegen die Männer behauptet hat, was mir so einige Male ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert hat.

Aber wie liest sich das Buch nun?

Es sind 31 längere Kapitel, die in der 3. Person Singular in der personalen Erzählform geschrieben sind. Das hat mir sehr gut gefallen. Damit konnte ich mich gut in die verschiedenen Figuren und deren Fühlen und Denken hineinversetzen.

Da ich bisher noch kein Buch von Patricia Cabot gelesen habe, war ich sehr gespannt auf ihren Schreibstil und ich muss sagen, da habe ich bisher echt was verpasst. Ich bin super in den Roman reingekommen und war sofort gebannt. Die Geschichte ist sehr flüssig und bildreich geschrieben. Auch die emotionale Ebene ist wirklich gelungen. Und die Dialoge mit dem „gezeigten“ Verhalten (also den Reaktionen der Figuren) sind unterhaltsam, zum Teil wirklich amüsant und überhaupt nicht gestelzt, trotz des Genres und der damit verbundenen „historischen“ Ausdrucksweise.

Besonders gelungen, fand ich neben den lebendigen Charakteren, die Beschreibung der Settings und der Atmosphäre. Es hat sich angefühlt, als wäre man dabei. Wirklich großartig!

Mein Fazit nach 401 Seiten:

„Ein gewagtes Angebot“ ist ein historischer Liebesroman, der zeigt, dass es sich lohnt, für die Liebe, das eigene Glück und das, woran man glaubt, zu kämpfen.

Wer also einen spannenden, historischen Liebesroman (auf hoher See) mit unterhaltsamen Schmunzel-Momenten sucht, der auch das Thema „Selbstwertgefühl“ verarbeitet, dürfte mit diesem Roman gut beraten sein.

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (5/5 Sternen), weil die Protagonistin einfach so liebenswürdig frisch und trotzdem mit der nötigen Tiefe dargestellt wurde und der Schreibstil so lebendig und fesselnd ist. Kritikpunkte habe ich keine.

Insgesamt ist es ein rundum gelungener Roman, den ich absolut weiterempfehlen kann.

Vielen Dank an Patricia Cabot für diese Geschichte.