Rezension

unterhaltsamer historischer Roman

Der Duft des Teufels - Birgit Jasmund

Der Duft des Teufels
von Birgit Jasmund

Bewertet mit 4 Sternen

1695: Köln ist gespalten. Einige weniger gebildete Bürger glauben, geschürt durch die Hetzreden von Bruder Martin, der Teufel sei in die Stadt eingezogen. Andere wiederum sehen eindeutig menschliche Hintergründe für diese Ausuferungen. Denn alles weist auf ein Aphrodisiakum hin, von dem Männer und Frauen zu lustvollen Ektasen verführt werden, welches von Menschenhand hergestellt wurde. Ein Deuvelswasser! Als die Hebamme Katharina ins Visier der Teufelsaustreiber gerät, versucht der Kaufmannssohn Daniel, der mehr als Sympathie für sie empfindet, sie aus dem Kerker zu retten ….
Die Geschichte liest sich recht gut. Beim Lesen kann man die Manipulation der Menschen durch Bruder Martin wunderbar nachempfinden. Streckenweise war ich richtig wütend auf diesen Mönch, dem niemand Einhalt gebieten konnte. Genauso ging es mir mit dem arbeitslosen Weber Fritz Haan, den Katharina abgewiesen hatte und damit dessen Zorn und Rachelust ausgelöst hat.
Gefallen hat mir besonders die Figur des Giovanni Paolo Feminis. Sein sturer Drang ein neues Wässerchen nach der Rezeptur seines Großvaters zu kreieren, auch noch unter den widrigsten Bedingungen und dann auch sein liebevoller Umgang mit seiner Ehefrau. Er ist einfach nur liebenswert.
Was mich etwas störte war, dass Begriffe auf der Jetzt-Zeit in diesem Buch verwendet wurden. Ich denke da zum Beispiel an „Spediteur“. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Ende des 17. Jahrhunderts diese Begriffe schon Verwendung fanden.
Insgesamt gesehen ist dies aber ein wunderbar unterhaltsamer historischer Roman den ich gerne weiterempfehle. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.