Rezension

Unterhaltsamer Jugendthriller

Get Even - Gretchen McNeil

Get Even
von Gretchen McNeil

Bewertet mit 5 Sternen

Kitty, Bree, Olivia und Margot sind DGM - unter diesem Decknamen rächen sie sich anonym an den Mobbern ihrer Schule, indem sie sie bloßstellen. Der Schulleitung gefällt die geheime Gruppierung jedoch gar nicht, weswegen DGM auch einige Gegner hat, die herausfinden wollen, wer sich hinter dem Akronym verbirgt. Schließlich geschieht ein Mord und der Tote wäre DGMs nächstes Opfer gewesen. Nun sind DGM die Hauptverdächtigen und ihre Jagd nach dem eigentlichen Morder beginnt.

"Get even" ist eine gelungene Mischung aus Coming-of-Age-Roman mit Thrillerelementen - eine ähnliche Kombi wie wir sie schon bei Pretty Little Liars kennengelernt haben. Womit wir auch zur Zielgruppe dieses Jugendbuches kommen: Wer Pretty Little Liars als Buch oder Serie geliebt hat, der wird auch Get even lieben. Mit Kitty, Bree, Olivia und Margot haben wir vier sehr unterschiedliche Protagonistinnen, die im "wahren Leben" eigentlich keine Freundinnen wären; für ihre gemeinsame Sache machen sie sich jedoch stark. Typische Highschool-Klischee-Charaktere spiegeln sie dabei natürlich auch wider: Wir haben hier Kitty, die Sportlerin, die Kapitän der Volleyballmannschaft ist, die Rebellin Bree, die zwar wohlhabend geboren, aber dennoch das schwarze Schaf der Familie ist, die coole Olivia, die mit den angesagtesten Kids der Schule abhängt, und die Einzelgängerin Margot, die selbst einmal ein Mobbingopfer war.

Innerhalb der Erzählung sind alle vier Protagonistinnen gleichberechtigt. Dabei wechselt der Erzähler zwischen den Perspektiven der einzelnen Mädchen; manchmal auch innerhalb eines Kapitels, dann vor allem aber um Spannung zu erzeugen. 

Im Fokus des 1. Bands dieser Dilogie steht der Mord eines Mitschülers, drumherum hat aber jede der Protagonistinnen ihre eigene verzwickte Liebesgeschichte, die sich allesamt sehr passend in die Geschichte einflechten. Durch die wechselnden Erzählperspektiven gelingt der Autorin zudem ein besonderer Spannungsaufbau. Wir lesen hier selten zweimal das gleiche aus verschiedenen Perspektiven, eher läuft die Zeit weiter, während wir von Figur zu Figur springen, was ich sehr gut umgesetzt finde.

Mir hat "Get even" ausgesprochen gut gefallen. Zugegeben, ich bin großer Fan der TV-Serie "Pretty Little Liars" und die Ähnlichkeiten sind hier wirklich verblüffend. Nichtsdestotrotz sind Story und Charaktere komplett anders. Ich konnte mich in alle vier Hauptcharaktere sehr gut hineinversetzen, auch wenn ich unter ihnen natürlich auch meine Lieblinge habe. Die Schilderungen der Lebenswelten junger Menschen und ihrer High-School-Erlebnisse wirken sehr glaubwürdig. Die Erzählung ist in sich stringend und folgt einem roten Faden. Es endet außerdem spannend; so bleiben einige Rätsel offen, weshalb es sich lohnt, direkt mit dem nächsten Band weiterzulesen.