Rezension

Unterhaltsamer Krimi aus Thüringen

Mordskunst
von Klaus Paffrath

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Leiche des reichen amerikanischen Kunstsammlers John Patton wird bei einer Feuerübung in der Staatsanwaltschaft von Erfurt als "Opfer" mit gerettet. Der neue Staatsanwalt Johannes Fielding aus Berlin bekommt so am ersten Tag seinen ersten Fall auf dem Silbertablett serviert. Während er vor allem mit seiner kriselnden Beziehung mit Tina beschäftigt ist, wird sein Kollege Hildebrandt entführt...

Das Thema "Kunstmarkt und seine Abgründe" fand ich in diesem Krimi sehr gut umgesetzt. Unterhaltsam bekam man als Leser viele Infos dazu, die ich sehr interessant fand.

Was die eigentliche Krimihandlung betrifft, wurde diese für meinen Geschmack zu sehr von persönlichen Problemen der Hauptfigur Fielding durchbrochen, wodurch das Erzähltempo eher mäßig war und die Spannung litt (bis auf das letzte Drittel des Buches). Zudem war Fielding für mich ein eher unsympathischer und oberflächlicher Charakter, der zudem eher durch Zufall anstatt durch Können seinen Fall gelöst bekommt. Ein wenig mehr Durchblick und weniger Beziehungskram wären da besser gewesen.

Der Erzählstil indessen hat mir gut gefallen. Er war einem Krimi angemessen. und passte gut zur Geschichte. 

Auch das Element des Regionalen wurde gut umgesetzt. Es gibt schöne Beschreibungen von thüringischen Besonderheiten, den Leuten und vor allem der Landschaft und weiteren Umgebung um Erfurt. Das fand ich gelungen.

Insgesamt ist der Krimi eine gut zu lesende und unterhaltsame Geschichte mit einer logischen Auflösung und einem spannenden "Abgang". Dazwischen hätte es für mich gerne noch etwas mehr Krimi und weniger Egotrip der Hauptfigur sein können. Trotzdem ein gelungenes Debüt und für eine kurzweilige Unterhaltung zu empfehlen.