Rezension

Unterhaltsamer Krimi mit österreichischem Charme

Die Toten vom Lärchensee - Joe Fischler

Die Toten vom Lärchensee
von Joe Fischler

Bewertet mit 4 Sternen

Arno Bussi, beim Bundeskriminalamt Wien in die Abteilung für Statistik abgeschoben, wird von dem ihm nicht gerade wohlgesonnenen Innenminister nach Stubenwald am Lärchensee geschickt, um einen fünf Jahre alten Fall aufzuarbeiten. Und nicht nur, weil ihm dort lediglich der schweigsame Dorfpolizist Bernhard mit seinem Bernhardiner zur Seite gestellt ist, hat Bussi die Vermutung, dass es etwas ganz anderes als der Cold Case hinter seinem Besuch in Tirol steckt.  Bald gibt es eine weitere Leiche, und der Mord scheint mit dem Cold Case in Verbindung zu stehen, und der Gruppeninspektor stürzt sich mit vollem Elan in die Ermittlungen - nicht zur Freude aller....

Der Autor Joe Fischler legt mit "Die Toten vom Lärchensee" nun bereits seinen zweiten Fall um den aus Tirol stammenden Gruppeninspektor Arno Bussi vor; und auch ohne den ersten Fall zu kennen, hatte ich keinerlei Einstiegsprobleme.

Ich muss zugeben, dass dieser Tirol-Krimi mich durchaus positiv überrascht hat, denn ich hatte befürchtet, dass die Krimihandlung hinter Klamauk zurückstehen würde, doch glücklicherweise wurde ich getäuscht. Am Lärchensee entwickelt sich ein durchaus spannender Krimi, gute Polizeiarbeit und eine überraschende Auflösung des Falles.

Geschrieben hat Joe Fischler seine Geschichte mit einer guten Portion Humor, viel österreichischem Charme und oftmals mit einem kräftigen Augenzwinkern. So heißen beispielsweise Hund und Herrchen beide Bernhard und haben auch beide kein Interesse an zuviel Aufregung. Der Schreibstil mag nun nicht gerade literarisch wertvoll sein, vermittelt jedoch gute Unterhaltung mit einem eiskalten Fall im brandheißen Alpenland-Sommer und findet ein logisches Ende. Nur die mysteriösen Eigenschaften des Brunnenwassers im Dorf und die Person der Laura bleiben ein Rätsel.

Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und ich hatte schnell ein Bild vor Augen. Der strahlende Held Arno Bussi ist dabei definitv nicht der trottelige Kriminalist, den man vielleicht erwarten könnte, sondern ein engagierter, schlauer Mann, der durchaus liebenswert ist und zutiefst menschlich. Gerne habe ich mit ihm mitgelitten. Auch seine (wieder einmal) unglückliche Liebe macht ihn sehr authentisch.

Eine Skizze des Ortsplanes auf der Innenseite rundet das Buch ab.

Gerne empfehle ich diesen Krimi als nicht ganz bierernsten unterhaltsamen Lesestoff für zwischendurch - bestimmt herrlich als Sommer-Urlaubs-Lektüre!