Rezension

Unterhaltsamer Sommerroman von der Amalfi-Küste, leider nicht so packend wie der Vorgängerband.

Unter dem Limonenhimmel - Marie Matisek

Unter dem Limonenhimmel
von Marie Matisek

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nach "Ein Sommer wie Limoneneis" entführt uns Marie Matisek mit einem weiteren Roman "Unter dem Limonenhimmel" wieder an die wunderschöne Amalfi-Küste. Das Buch erscheint im Knaur Verlag.

 

"Die Gerüche in der Luft - Zitronen, natürlich, aber auch Rosmarin, Gras, frisch gewaschene Wäsche, Kaffee. Geräusche - die Vögel in den Bäumen, das sanfte Rauschen der Blätter, Zikadenzirpen, dann und wann das leise, freundliche Meckern der Ziegen im Zitronenhain...." Zitat S. 166

Amalfiküste. Endlich sind Lisabetta und Marco nach Jahre der Trennung glücklich als Paar vereint. Leider ziehen dunkle Wolken in Form eines alten Schuldscheins auf, den Marcos Großvater vor Jahren unterschrieben hat. Beim Spiel setzte er einen Teil seiner Limonenplantage als Einsatz. Mit einem Verlust dieses Landes wäre Marcos Existenz im freien Fall. Was sollen sie jetzt machen?

Nach dem tollen ersten Band konnte ich es kaum abwarten, wieder an die Amalfiküste auf die Limonen-Plantage der Pantanellas zurückzukehren.
Es gibt ein Wiedersehen mit all den Figuren des Vorbandes. Gemeinsam mit Marco und seiner Jugendliebe Lisabetta erlebt man ihre neu erwachte Liebe, die Handlung wird ergänzt durch den netten Eisverkäufer Pippo mit seiner Ape, Marcos Vater Raffaele und Lisabettas Mann Remo, der mit seiner Art den fiesen Charakter des Buches liefert.

Marie Matisek bringt mit ihrem locker-leichten Schreibstil den Leser direkt ins zauberhafte Ambiente der Amalfiküste. Sie erzählt die Geschichte wechselweise aus Marcos, Lisabettas und Pippos Sicht und bringt zusätzlich einige Rückblicke aus der Vergangenheit ein, die die Beziehungen der Figuren in ihrer Jugend schildern. So versteht man ihre Freundschaft und erkennt, welche Freuden, aber auch welche Probleme sie umgaben.

Schnell war ich wieder gefangen von der italienischen Lebensart, dem Genuß am Essen und dem herrlichen Blick auf die wunderschöne Landschaft.
Die Liebe von Marco und Lisabetta unterliegt einigen Widrigkeiten, die mich sehr gut unterhalten haben, doch auch wenn sie gemeinsam mehrere Hürden überwinden konnten, so konnte ich nicht richtig mit ihnen mitfühlen und bangen.

Was mich ziemlich gestört hat, waren die häufig eingebauten Rückblenden und Fußnoten als Verweise auf Inhalte des vorangegangenen Buches.

Dadurch zieht sich die Story ziemlich, es hat mich von der eigentlichen Handlung abgelenkt und ich konnte mich nicht so richtig in die Geschichte fallen lassen.

Im Grunde fehlte es mir an Spannung, das konnten auch die liebevoll gezeichneten Figuren nicht überspielen. Der erste Band hatte noch mehr Pepp und ich habe die Charaktere mehr begleiten können.

"Unter dem Limonenhimmel" ist durch das schöne Setting ein unterhaltsamer Sommerroman. Es ist eine leichte Lektüre über Familie, Freundschaft, Liebe. Inhaltlich konnte mich dieser Band nicht so überzeugen wie der Vorgänger.