Rezension

Unterhaltsames Comic für Jugendliche und Erwachsene

Strangers in Paradise 1 - Terry Moore

Strangers in Paradise 1
von Terry Moore

Bewertet mit 3.5 Sternen

Hier finden wir den 1. Teil einer Neuauflage der erstmals 1993 erschienenen Comicserie des Texaners Terry Moore, welche in den USA Kultstatus erlangte.

Im Mittelpunkt steht das Freundestrio Katchoo, Francine und David.

Katchoo ist Künstlerin, kann mit Männern nicht viel anfangen, hat eine dunkle und schwierige Vergangenheit, die Stück für Stück gelüftet wird und neigt zu Gewalttaten. Francine, ihre beste Freundin, hat immer wieder Probleme in ihren Männerbeziehungen, scheint etwas naiv und beeindruckt durch ihre hohe Loyalität zu Katchoo. David lernt Katchoo in einem Museum kennen und verliebt sich stark in sie. Er bleibt in diesem Band noch recht farblos und soll, nach Aussage des Verlags, an John Lennon erinnern.

Das Trio überzeugte, in ihrer oft gewöhnungsbedürftigen stark überspitzten individuellen Darstellung, vor allem aufgrund der tiefen Freundschaft und Liebe, die sie miteinander verbindet.

Das Comic vereint Comedy/ Slapstick-, Drama-, Action- und Thrillerelemente. Das Tempo ist durchgehend rasant, es gibt überraschende Wendungen und der Spannungsbogen hält sich konstant hoch. Es gibt Nebenstränge, Rückblenden, Traumsequenzen, Songtexte sowie überraschende Einschübe von Fließtexten. Es wird nie langweilig und am Ende fand ich es schade, die letzte Seite gelesen zu haben.

Stilistisch fallen in den schwarz- weiß gehaltenen Zeichnungen besonders das Detaillierte und die oft sehr aussagekräftigen Mimiken auf. Die Figuren sind aus dem Leben gegriffen, manchmal jedoch geraten sie vielleicht eher karikaturen- und etwas fratzenhaft.

Eine Bewertung fällt mir schwer, da ich mich nicht genug in der US- amerikanischen Kultur auskenne, um wirklich alle (satirischen) Andeutungen oder Bezogenheiten zu verstehen.

Auch bin ich generell recht hin- und hergerissen. Einerseits fühlte ich mich wirklich sehr gut unterhalten, der Spannungsbogen überzeugte und die Zeichnungen gefielen mir. Andererseits wurde ich mit den einzelnen Figuren nicht so recht warm und die häufige Gewalt nervte mich. Manches Überspitzte erschien mir zudem einfach zu trashig und mir fehlte dann doch die Tiefgründigkeit. Daher vergebe ich 3,5 Sterne.