Rezension

Unterhaltsames Erstlingswerk

Deichgrab - Sandra Dünschede

Deichgrab
von Sandra Dünschede

Bewertet mit 5 Sternen

Tom Meissner lebte als Kind einige Jahre bei seinem Onkel in einem Dorf in Nordfriesland. Nach dessen Tod kommt er noch einmal dorthin zurück um die Angelegenheiten des Erbes zu regeln. Er findet Unterlagen die seine frühe Kindheit, die Einsamkeit des Onkels und seine Eigene, ohne andere Familie, ohne Freunde aufleben lässt. Durch Zufall erfährt er, dass sein Onkel ein kleines Mädchen umgebracht haben soll. Ein Leichnam wurde nie gefunden und die Zeugenaussagen reichten nicht aus um seinen Onkel vor Gericht zu verurteilen. Die Dorfgemeinschaft ist aber fest davon überzeugt, dass er der Mörder ist und hat ihn und auch Tom für immer aus der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen. Als Tom anfängt Nachforschungen zu betreiben werden zahlreiche Dörfler plötzlich sehr unruhig.

Mit ihrem Erstlingswerk ist Sandra Dünschede ein stimmungsvoller Krimi gelungen. Sie beschreibt die Bewohner und die Landschaft in dem Umfang wie man so etwas machen sollte. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Es sind die kleinen, normalen Menschen die uns in dem Dorf begegnen. Die, die aufgrund von Ereignissen die Jahre zurück liegen geworden sind wie sie sind und die Autorin lässt uns an diesem Leben ein Stück teil haben und bringt ganz unterschiedliche Persönlichkeiten durchaus stimmig rüber. Die ruhige Landschaft und verschlossene Leute werden auch ruhig, ohne Hektik und ohne die atemlose Spannung die wir heute fast überall haben, beschrieben. Dafür erhält man ein Gefühl der Ruhe, hört auch mal die leisen Töne dieses in sich spannenden Krimis. Dies ist ein deutscher Krimi wie er sein sollte. Viel Krimi, viel Norddeutschland, spannend und stimmig. 

Kommentare

hobble kommentierte am 11. Februar 2017 um 07:30

Ja, das weckt Sehnsucht nach Meer