Rezension

Unterhaltsames Fantasybuch

Der Weg in die Dunkelheit 01. Die Erwählte - Erica O'Rourke

Der Weg in die Dunkelheit - Die Erwählte
von Erica O'Rourke

Inhalt:

Mo wacht im Krankenhaus auf, nachdem sie und ihre beste Freundin in einer Gasse angegriffen wurden. Von Luc, der plötzlich in ihrem Zimmer auftaucht, erfährt sie, dass Verity die Nacht nicht überlebt hat. Außerdem scheint er mehr zu wissen als er zugeben möchte. Mo möchte nun unbedingt herausfinden, was an diesem Abend vorgefallen ist und wer es auf ihre Freundin abgesehen hatte und wird dabei in etwas hineingezogen, an dessen Existenz sie nie geglaubt hat.

 

Meinung:

Das Buch startet mit Mos Erwachen im Krankenhaus. Alles, was man über den Angriff erfährt, ist das, woran sie sich erinnert. So ist man auch als Leser gleich neugierig, wer oder was dahintersteckt. Um das herauszufinden, heftet sich Mo an Lucs Fersen, allerdings hat dieser die Angewohnheit, plötzlich und ohne Vorwarnung zu verschwinden und wieder aufzutauchen. Zu allem Überfluss wird ihr die Suche nach Veritys Mörder auch noch dadurch erschwert, dass ihr Onkel einen Bodyguard für sie eingestellt hat, der sie auf Schritt und Tritt verfolgt.

 

Mo wurde ihr ganzes Leben nach dem Motto „mach kein Theater“ erzogen. Immer sollte sie ruhig und brav und das perfekte, vorbildliche Mädchen sein. Das hängt zum Teil damit zusammen, dass ihr Vater seit vielen Jahren als Verbrecher im Gefängnis sitzt und alle Leute nur damit rechnen, dass das selbe mit ihr geschehen wird. Nach dem Tod ihrer besten Freundin verändert sich Mo aber zwangsläufig. Sie wird vorlauter, lässt sich von niemandem mehr etwas sagen und wird gleichzeitig auch unvorsichtiger. Selten denkt sie nach, bevor sie handelt, was mir allerdings lieber war, als es eine stille Protagonistin gewesen wäre, die sich nie zu Wort meldet und nur ruhig und brav zu Hause sitzt. ;)

 

Die übernatürlichen Elemente des Buches waren eher ungewöhnlich. Die dunklen Kreaturen sind die Düsterlinge, über die man allerdings leider nicht viel erfährt. Zudem spielt reine Magie eine große Rolle.

Obwohl ich mit Magie, Hexen und allem, was damit zusammenhängt, sonst nicht allzu viel anfangen kann, hat es mir in diesem Buch gut gefallen. Einen großen Teil der Geschichte über spielen diese Dinge nämlich noch keine Rolle, da Mo noch nichts davon weiß. Dadurch, dass man als Leser nur genau das weiß, was auch Mo erfahren hat, da das Buch in der Ich-Perspektive geschrieben ist, bleibt es die ganze Zeit über spannend und man wird zwischendurch durch unerwartete Wendungen überrascht.

 

Auch eine Liebesgeschichte enthält das Buch. Es gibt zwei potenzielle „Love-Interests“, allerdings werden sie erst im Laufe der Geschichte zu ebendiesen. Keiner von den beiden scheint auf den ersten Blick ein einfacher Charakter zu sein, aber doch haben alle etwas liebenswertes an sich. Das wurde mir beim Lesen allerdings nicht so klar, da Mo nicht viel darüber nachdenkt oder auf irgendeine Weise eine Entwicklung deutlich wird, sondern von einem Moment auf den anderen plötzlich die Gefühle auftauchen.

 

Fazit:

Ein unterhaltsames Fantasy Buch für Jugendliche mit kleineren Mängeln, dessen Liebesgeschichte mir nicht nachvollziehbar erschien.

4/5 Punkten