Rezension

Unterschiedliche Lebensentwürfe

Die Liebe im Ernstfall
von Daniela Krien

Bewertet mit 5 Sternen

In Daniela Kriens Roman „Die Liebe im Ernstfall“ begleiten wir episodenartig das Leben der fünf Frauen Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Alle Protagonistinnen sind irgendwie miteinander verbunden. Wie genau die Verbindung zwischen den Frauen aussieht, möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten, weil dies auch den Reiz des Buches ausmacht. 

Alle Protagonistinnen sind auf sehr unterschiedliche Weise mit den Themen Beziehung, Familien- und Lebensplanung konfrontiert. 

Am besten gefallen hat mir Jorindes Kapitel, welches auch das letzte im Buch darstellt. Vor allem lag dies an der ungewöhnlichen familiären Konstellation, in der sie sich ganz bewusst am Ende des Buches wiederfindet. Am wenigsten Sympathien konnte ich Brida entgegenbringen. Ich konnte ihren Wunsch, mehr Zeit für ihre Leidenschaft zu haben nachvollziehen, auf der anderen Seite fand ich sie z.T. recht manipulativ. Selbst die teilweise recht kühl wirkende Judith, die mir jedoch wegen ihres Selbstbewusstseins und ihrer klaren Lebensvorstellung gefallen hat war mir näher. 

Abgesehen von Brida hätte ich alle Frauen gerne länger begleitet, weshalb das Buch ruhig noch etwas länger hätte sein können. Dies liegt vor allem an Kriens hervorragendem Schreibstil, der mich ab der ersten Seite vereinnahmt hat. Mit Leichtigkeit steigt man ins erste Kapitel ein und ist sofort in der Geschichte und nah an den Protagonistinnen. 

***Fazit*** 
Ein sehr lesenswertes Buch über Träume und Vorstellungen von Frauen über gewollte / ungewollte Mutterschaft, bewusste / ungewollte Kinderlosigkeit, Beziehungen, sowie das Verhältnis zu den Eltern und das Gefühl nicht zu genügen.