Rezension

Unverdienter Hype

Shades of Grey 01 - Geheimes Verlangen - E L James

Shades of Grey 01 - Geheimes Verlangen
von E L James

Bewertet mit 2.5 Sternen

Buchgestaltung: Dieses Buch fasst sich sehr angenehm an und ist irgendwie samtig. Die Blume ist mir ein wenig zu unschuldig als Cover, aber da kann man ja wieder eine Menge hinein interpretieren. Alles in allem aber ganz gelungen.

Meine Meinung: Ich war noch nie so dermaßen hin und hergerissen wie bei diesem Buch. Auf der einen Seite ist es einfach schrecklich naiv und trotzdem wollte ich weiterlesen, denn irgendwie fand ich diese Naivität und Stumpfheit faszinierend und amüsant. Anastasia, so heisst übrigens die 21 jährige Literaturstudentin, besitzt keinen Computer ( neee, als Studentin braucht man sowas nicht ) und ist auch in allen anderen Dingen ziemlich... weltfremd. Sie ist noch Jungfrau und Christian Grey ( der im übrigen reich, gutaussehend, spendabel, masochistisch veranlagt ist und auch noch extrem gut bestückt, is ja klar) verguckt sich natürlich direkt in sie. Is logisch, erinnert mich aber eher an Märchen. Anastasia wird alle 2 Minuten rot, kaut alle 3 Minuten an ihrer Lippe ( wovon er widerum spitz wird.. ) und findet alles "köstlich", darauf stehen reiche Männer bestimmt. Hab ich schon erwähnt, dass sie ihn auch noch ankotzt und beleidigt? Finden gestandene Männer im übrigen auch super. Christian widerum ist noch unter 30 Jahre alt und trotzallem Selfmade Milliardär, hat einen Kontrollzwang und gefühlte 300 Hobbys, die er natürlich neben dem Beruf  ( wo er angeblich alles selber erledigt ) alle gewissenhaft pflegen kann. Anastasia lässt sich davon beeindrucken, entjungfern und unterschreibt mehr oder weniger mal eben so einen Sklavenvertrag um sich dann erstmal ne ordentliche Tracht Prügel einzustecken. Außerdem bekommt sie bei gefühlt jeder Berührung einen Orgasmus, was ja völlig logisch und in der Natur der Frau liegt.. ;) Ironie beseite, der Roman liest sich sehr Klischeehaft, unglaubwürdig und bei den Haaren herbeigezogen. Um das beste Klischee hervorzuheben: Christian Grey ist natürlich garnicht so ein *schimpfwort* wie man denkt, sondern hatte doch nur eine schlimme Kindheit und brauch ein wenig Liebe....

Die Charaktere sind nicht gut ausgebaut und besitzen keinerlei Tiefe. Der Spannungsbogen.. Ja er ist vorhanden, wenn auch nur minimal. Anastasia führt ständig Selbstgespräche mit ihrer "inneren Göttin", welche ich aber irgendwie amüsant fand.

Fazit: Das Buch war wirklich eine Hassliebe. Im Grunde wurde ich ja nur durch den Hype neugierig und wollte mitreden - kann ich jetzt, aber will ich das noch? Ich weiß es nicht, ich habs gelesen ohne mich zu quälen, wprde es aber nicht nochmal lesen. Die Grundidee finde ich sogar ausbaufähig, wurde nur leider nicht ausgebaut. Daher kann ich leider nur 2 Leseeulen vergeben, tut mir leid. Vielleicht werden es ja bei den nächsten Teilen mehr...