Rezension

Unverhoffte Chancen

Ein kleines Wunder würde reichen - Penny Joelson

Ein kleines Wunder würde reichen
von Penny Joelson

Bewertet mit 4 Sternen

Jemmas Leben ist nicht einfach. Während ihr Kopf einwandfrei arbeitet, ist ihr restlicher Körper durch Zerebralparese gelähmt. Deswegen fühlt sich der schmierige Freund Dan ihrer Pflegerin Sarah auch sicher genug, um ihr mitzuteilen, dass er für den Mord verantwortlich ist, der die ganze Gegend in Atem hält. Jemma verzweifelt an diesem Geheimnis und mit jeder weiteren Begegnung mit Dan spürt Jemma wie er auch sie bedroht. Dann verschwindet Sarah und für Jemma wird die Notwendigkeit sich mitzuteilen immer dringlicher. Kann sie Dan doch noch das Handwerk legen und Sarah retten?

Eine originelle Idee, sehr glaubwürdig und konsequent umgesetzt. Der Schluss ging mir dann allerdings etwas zu schnell nachdem seitenweise nicht viel passiert ist. Mit Jemma ist mir eine der ungewöhnlichsten Protagonistinnen begegnet, die ich je gefunden habe. Neben der Krimihandlung, die erst im Laufe der Zeit die Geschichte dominiert, gibt es hier viele Themen, die nachdenklich machen und faszinieren. Eine Pflegefamilie, Autismus, Pflegegeschwister mit ganz eigenen Problemen und immer wieder Jemma, die bei vollem Bewusstsein an einen Körper gebunden ist, der ihr auch die einfachsten Dinge im Leben verweigert und die darum kämpft ihm jedes Quäntchen Selbständigkeit abzutrotzen, das nur irgend möglich ist.

Erschütternd, fesselnd und eine Geschichte, die unter die Haut geht. Ein tolles Buch!