Rezension

Urlaub bitter süss

Ein Sommer in Cassis -

Ein Sommer in Cassis
von Peter Berg

KHK Jens Schneider ist jetzt nach seinem letzten Fall wirklich urlaubsreif. Er reist nach Cassis an der Cóte Azur. Leider verhallt sein Wunsch nach Ruhe ungehört. Schon bald wird die Leiche einer jungen Frau geborgen. Es ist Isabelle, die junge Kellnerin, die den Kommissar häufig bediente. Manchmal „knisterte“ es dabei zwischen den Beiden.                                                                                                             Gerade der Start des Romans zog mich durch seine lebensechte, detailgetreue Beschreibung gleich mit ins geschehen. Ich erlebe die Betroffenheit der Protagonisten, kann aber auch die Schönheit und die Atmosphäre der Landschaft aufnehmen.                                                                                         Ist hier ein Mord geschehen, oder war es doch ein tragischer Unglücksfall, wie die Polizei verlauten lässt??? Dann wird Anja, eine Deutsche, tot aufgefunden. Hier ist dann Kommissar Schneider zur falschen Zeit am falschen Ort. Er landet im Gefängnis. Was ist nur los in Cassis???

Für mich war der Blick auf die Themen im Hintergrund auch sehr interessant. Der Autor hat aktuelle Themen, wie die Rolle der Polizei, die große Liebe, die Edelprostitution mit ihren Abgründen und die Frage nach dem Woher und Wohin des Lebens, geschickt den Protagonisten auf den Leib geschrieben. Dabei bedient er sich eines ausgewogenen Schreibstils, der den Leser gut unterhält, aber auch Raum zum Nachdenken lässt. Abgerundet wird das Szenario durch die wundervolle Urlaubskulisse an der Còte Azur. Wobei der Blick hinter die Kulissen sehr ernüchternd sein kann.

Das gerade dem Hauptprotagonist sich die Sinnfrage stellt ist auch symptomatisch für seinen Beruf. Die Auszeit eines Urlaubs lädt vielleicht auch ein, ehrlich mit sich selbst zu sein.                                                                                                                                                Als Fazit möchte ich den Krimi von Peter Berg mit den Wellen des Meeres vergleichen. Mal sind sie ganz nahe, überrollen mich, dann ziehen sie sich zurück und geben mir Raum. In diesem Kreislauf erlebe ich das Geschehen und darf mich immer schon auf die nächste Welle freuen.