Rezension

Ursula, die Gamswirtin, fleissig und bescheiden

Die Gamswirtin - Maria Buol, Georg H. Knoflach

Die Gamswirtin
von Maria Buol Georg H. Knoflach

Bewertet mit 5 Sternen

Interessante Einblicke ins Leben der einfachen Leute, Ende des 18. Jahrhunderts in Tirol

Maria Buol ( 1861-1943) war eine Tirolerin Dichterin und hat zur Hundertjahrfeier des 'Tiroler Aufstands' 1909  die Erzählung "Die Gamswirtin" veröffentlicht.     Es handelt sich um die Lebensgeschichte der Ursula Knoflach.

Jetzt, gute 100 Jahre später, hat Georg H. Knoflach, ein Nachfahre der Gamswirtin,  diese Erzählung neu bearbeitet. Er hat sich sehr bemüht, dem Charakter und der Sprache des Textes treu zu bleiben. 

Die junge Urschel kommt mit 10 Jahren in ihre erste Dienststelle als Magd. Als Tochter einfacher Leute hat sie nichts, nur 2 fleißige Hände und ein gutes Herz.    Mit Anfang 20 wirbt der junge Gamswirt um sie, obwohl der Standesunterschied groß war.   Es wird eine Ehe aus Liebe geschlossen und die beiden sind mit dem Wirtshaus und den Kindern gut beschäftigt.

Mit der Schließung des  Klosters 'Maria Waldrast'  verlieren die Wirtsleute eine wichtige Einnahmequelle, den die Wallfahrer sind auch gerne eingekehrt.  Bald darauf müssen sich die Tiroler gegen französische Truppen wehren.   Eine schwere Zeit für die armen Leute.

In diesem Buch ist es geschickt gelungen, historische Ereignisse mit der Lebensgeschiche der Ursula Knoflach zu verbinden. 

Die Erzählung ist in einer modernen Sprache verfasst, die Dialoge sind so gut es ging in der alten Sprache und Ausdrucksweise gehalten.  Das ist schön und bringt dem Leser diese Zeit nahe, aber es braucht mehr Aufmerksamkeit. 

Mir war die Person Ursula Knoflach sympathisch und ich habe die Zeitreise ins 18. Jahrhundert genossen.