Rezension

Ursula Poznanski & Arno Strobel - Fremd

Fremd
von Ursula Poznanski Arno Strobel

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Stell dir vor, du bist allein zu Haus. Plötzlich steht ein Mann vor dir. Er behauptet, dein Lebensgefährte zu sein. Aber du hast keine Ahnung, wer er ist. Und nichts in deinem Zuhause deutet darauf hin, dass jemand bei dir wohnt. Er redet auf dich ein, dass du doch bitte zur Vernunft kommen sollst. Du hast Angst. Und du verspürst diesen unwiderstehlichen Drang, dich zu wehren. Ein Messer zu nehmen. Bist du verrückt geworden?
Stell dir vor, du kommst nach Hause, und deine Frau erkennt dich nicht. Sie hält dich für einen Einbrecher. Schlimmer noch, für einen Vergewaltiger. Dabei willst du sie doch nur beschützen. Aber sie wehrt sich, sie verbarrikadiert sich. Behauptet, dich niemals zuvor gesehen zu haben. Sie hält dich offensichtlich für verrückt. Bist du es womöglich?
Eine Frau. Ein Mann. Je mehr sie die Situation zu verstehen versuchen, desto verwirrender wird sie. Bald müssen sie erkennen, dass sie in Gefahr sind. In tödlicher Gefahr. Und es gibt nur eine Rettung: Sie müssen einander vertrauen... *Quelle*

Zu den Autoren: 
Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher "Erebos", "Saeculum", "Layers" etc. landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller "Fünf" auf den Bestsellerlisten. Bei Wunderlich folgten "Blinde Vögel" und "Stimmen" sowie zusammen mit Arno Strobel der Bestseller "Fremd". Ursula Poznanski lebt mit Mann und Sohn in der Nähe von Wien.
Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitete lange bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg bis er sich an das Schreiben von Romanen wagte. Mit seinen Psychothrillern "Der Trakt", "Das Wesen", "Das Skript", "Der Sarg", "Das Dorf", "Die Flut" etc. erklomm Strobel die Bestsellerlisten. Mit Ursula Poznanski zusammen schrieb er den Bestseller "Fremd". Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.

Meine Meinung: 
Da ich die Bücher von beiden Autoren gerne lese, war ich gespannt auf ihr gemeinsames Buch. Die Geschichte in Fremd spielt in der Umgebung von München (ein genauer Handlungsschauplatz wird allerdings nicht erwähnt), beginnt im Oktober, dauert eine gute Woche und endet mit einem spannenden Epilog.

Im Mittelpunkt steht Joanna Berrigan, eine junge Australierin und Milliardenerbin, die mit ihrem Luxusleben gebrochen hat und als Fotografin in Deutschland arbeitet. Als sie eines Abends nach Hause kommt, steht auf einmal ein ihr wildfremder Mann in ihrer Wohnung und behauptet, ihr Verlobter zu sein. Joanna ist eine sympathische Protagonistin, die keinerlei Erinnerung an Erik hat und ihm dadurch lange Zeit misstraut.

Erik Thieben ist Leiter der IT-Abteilung bei Gabor Energy Engineering und lebt seit 9 Monaten mit Joanna zusammen. Doch eines Tages erkennt sie ihn nicht mehr, hält ihn für einen Einbrecher und Erik versucht alles, um hinter das Rätsel von Joannas Gedächtnisverlust zu kommen. Auch Erik erweist sich als sympathischer Charakter, dem bis zur Auflösung allerlei gefährliche Steine in den Weg gelegt werden.

Erwähnenswerte Nebencharaktere sind Ela Weisfels (eine gemeinsame Freundin von Joanna und Erik, die sich um beide sorgt und kümmert), Bernhard Morbach (Abteilungsleiter bei Gabor Energy Engineering, der anfangs auffällig besorgt um Erik ist, später aber wichtige Informationen für ihn hat) und der Firmenleiter Gabor, ein undurchsichtiger Mann, dem man von Anfang an nicht so richtig über den Weg traut.

Die Handlung wird abwechselnd von Joanna und Erik, jeweils in der Ich-Perspektive, erzählt, sodass man einen guten Einblick in beide Charaktere erhält, einige Erlebnisse sich dadurch aber auch überschneiden und wiederholen. Trotzdem ist es spannend zu verfolgen, wie beide sich in dieser extremen Situation verhalten und ihrem Umfeld gegenüber immer misstrauischer werden.

Die Geschichte baut von Anfang an eine ungeheure Spannung auf, denn man möchte natürlich erfahren, was hinter dem vermeintlichen Gedächtnisverlust von Joanna steckt. Allerdings driftet der Thriller nach einer gewissen Zeit in einen Actionroman ab, der kaum Zeit zum Luftholen lässt, bei dem sich die Ereignisse förmlich überschlagen und auch ein wenig ins Haarsträubende verlieren. Die Richtung, die am Ende eingeschlagen wird, hat mir leider nicht zugesagt, da hätte ich mir gern eine andere Auflösung gewünscht. Allerdings kann der Schreibstil von Ursula Poznanski und Arno Strobel punkten, denn hier merkt man in keinster Weise, dass zwei unterschiedliche Autoren am Werk waren.

Fazit: 
Zwar schätze ich beide Autoren sehr, doch mit Fremd konnte ich mich leider nicht so richtig anfreunden, was an den gehäuften, manchmal für mich nicht nachvollziehbaren Actionszenen und der meines Erachtens an den Haaren herbeigezogenen Auflösung lag. Dank des Schreibstils und der kurz gehaltenen Kapitel liest sich der Thriller schnell und gerade der Anfang konnte mich doch begeistern.