Rezension

Utlu, Deniz - Die Ungehaltenen

Die Ungehaltenen - Deniz Utlu

Die Ungehaltenen
von Deniz Utlu

Bewertet mit 3 Sternen

Migration ist das Hauptthema dieses Roman. Die Frage nach den Wurzeln, Herkunft, Zugehörigkeit. Elyas, der Hautprotagonist der Geschichte, ein junger Mann, ist ein Mensch, der auf der Suche nach seiner Identität ist. Aufgewachsen in Kreuzberg, mit Familienwurzeln in Türkei, weiß er nicht so recht, wer er ist. Als sein Vater schwer erkrankt, wird es für Elyas nicht einfacher, denn er will oder kann sich nicht mit dem Thema auseinander setzten. Als Leserin empfand ich diesen Charakterzug eher unsympathisch, denn in dieser Situation lies er seine Mutter mehr oder weniger mit dem Unglück allein. Und die Art mit einem Problem umzugehen, wie Elyas dies pflegte, in dem man sich dieser entzieht, finde ich nicht sehr ansprechend, aber das nur so am Rande, denn dies sind rein persönliche Eindrücke und Vorlieben für bestimmte Charaktereigenschaften. Auch Aylin, eine junge Ärztin, die Elyas eines Tages kennenlernt, ist eine nach Identität suchende Frau, gemeinsam unternehmen sie eine Reise nach Türkei, und versuchen in dem Leben voll und ganz anzukommen. Obwohl der Elyas der Hauptprotagonist der Geschichte ist, ist sein Onkel Cemal unbedingt zu erwähnen, denn dies ist eine schillernde Persönlichkeit in dem Roman, die einen Eindruck hinterlässt und in vielen Gesprächen mit Elyas seine Weisheiten und Gedanken in einer unterhaltsamen Art und Weise präsentiert.
Die Geschichte ist in einer einfachen, sachlichen Sprache geschrieben und wird nicht von den Gefühlen beherrscht, auf jeden Fall blieb ich als Leserin emotional unbeteiligt. Allerdings konnte man sich einen guten Bild davon machen, was gedanklich in den Protagonisten des Romans vorging. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen, doch leider trotz des ansprechenden Themas, konnte mich die Geschichte nicht fesseln. Ein interessantes und spannendes Thema, doch von der Umsetzung her, eher durchschnittliche Unterhaltung.