Rezension

Utopie und Fiktion

Anna, die Schule und der liebe Gott - Richard David Precht

Anna, die Schule und der liebe Gott
von Richard David Precht

Bewertet mit 1.5 Sternen

Meiner Meinung nach spricht Herr Precht hier ein Thema an, das wichtiger ist denn je. Deswegen war ich sehr gespannt, wie sein ideales Schulsystem aussieht. Zuerst beschreibt er dabei die Geschichte der Schulsysteme und vergleicht verschiedene. Diese Beschreibungen sind seitenweise langatmig und inhaltslos. Sein eigenes Modell hat Lücken und stellt Fragen auf. Seine Gedanken sind nicht bis zum Ende durchdacht. z. B. ist es sicherlich löblich, den Schülerinnen und Schülern (SuS) während ihrer Pubertät mehr Freiräume zu geben. Jedoch durchlaufen nicht alle SuS einer Klassenstufe gleichzeitig die Pubertät und dies nicht gleich lang. Dieses Problem bei seiner Überlegung wird nicht besprochen, nicht einmal in den Raum gestellt. Dieses Buch ist hilfreich, eine Diskussion über das Schulsystem aufzubauen. Selbst bin ich durch dieses Buch mit meiner Lesegruppe in ein sehr interessantes Gespräch gekommen. Doch leider hatten wir alle eine ähnliche Meinung zu dem Buch selbst: Es ist nicht gut. Es ist nicht durchdacht.

Der Schreibstil ist stets Geschmackssache, aber mir gefällt er nicht. Ich komme mir vor wie ein Kind, das belehrt wird und dem eine Meinung aufgedrückt wird. Dass es nur eine subjektive Meinung ist, die der Autor an manchen Stellen vertritt, nennt er so nicht deutlich. Lesern, die durch ihre Ausbildung oder ähnlichem nicht darauf getrimmt wurden, nach "was ist subjektiv und was objektiv" Ausschau zu halten, könnten einige subjektiven Meinungen mit Fakten verwechseln. 

Insagesamt werde ich kein weiteres Buch von dem Autor lesen, außer, es soll über das Thema eine Diskussion ins Rollen gebracht werden.