Rezension

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V legt den Mädels den Keuschheitsgürtel an und nervt mit ihrem persönlichen Drama

V is for Virgin - Kelly Oram

V is for Virgin
von Kelly Oram

Bewertet mit 2 Sternen

V ist for Virgin, gehört zu den Büchern die ich mir so nicht kaufen würde. Einfach weil mir mit Mitte 30 die Story einfach zu Jugendlich und zu weit hergeholt ist. Daher nahm ich die Möglichkeit wahr, auf einem Bücherforum das Buch gegen Punkte einzutauschen und es somit für lau zu lesen. Die Entscheidung bereue ich zwar nicht, hätte die Punkte aber auch besser einsetzen können.

In den Vordergrund und sehr ansprechend ist natürlich erstmal das Cover. Es ist schön anzusehen, hat was sehr Weibliches in den Farben und der Fantasie was das Band darstellen kann ist keine Grenzen gesetzt.

Leider hat mich der Inhalt weniger gut überzeugt.

Kurz zusammengefasst:

Die 17-Jährige Val wurde als Säugling von ihrer Teenagermutter zur Adoption frei gegeben. Diese hatte ihr erstes Mal und wurde unfreiwillig schwanger. Ein Brief und eine Kette so wie der Name Valerie sind ihr einziger Bezug zu ihr. So möchte Val nicht den gleichen Fehler machen und hat sich vorgenommen mit dem ersten Mal bis zur Ehe zu warten.

Doch wie das mit den Hormonen so ist, nicht jeder hat dieses Vorhaben. So möchte ihr Freund, mit dem sie erst wenige Monate zusammen ist, ihr an die Wäsche und auch seine eigene Jungfräulichkeit aufgeben. Sie erzählt ihm erst an diesem Abend von dem Plan. Er rastet aus, erzählt in der Schule die Lüge, dass sie schlecht im Bett sei und alle glaube es. Val rastet aus und von diesem Ausraster wird ein Video ins Netz gestellt. In dem sie ganz klar die Wahrheit sagt und ihr Vorhaben. Das Video geht viral und kurze Zeit später überschlagen sich die Ereignisse.

Val ist nun im „V is vor Virgin“ und „A is for abstinence“ -Fieber. Vergisst dabei ihre beste Freundin, hat Zoff mit Kyle von einer angesagten Band und findet einen neuen Freund.

Es passiert nun recht viel im Buch und wiederum auch nicht. Die Projekte von Val stehen leicht im Hintergrund und im Vordergrund ist ihr ständiges in den Medien stehen und sich einen Krieg mit Kyle zu liefern. Der hat die Präsenz um ihre Person, für ihre Verhältnisse, noch eher unangenehm verstärkt.

So erleben wir ein Mädchen, mehr Kind als erwachsen, im Kampf mit den Medien, ihren Gefühlen, eifersüchtigen Fans, einen neuen Freund, den Kampf mit Kyle und vor allem mit sich selbst.

Die zwei Hauptfaktoren, welche das Buch einfach nur runterziehen sind dabei folgende:

Es hat eigentlich keine richtige Geschichte ab dem Punkt X. Denn es geht nur darum, dass sie ständig für Ihr Gedankengut einstehen muss und alle Leute überzeugt zu warten oder ne Pause einzulegen. Dabei geht sie schon stellenweise echt heftig und leicht aggressiv vor. Als wären alle den Sex hätten, schlechte Menschen.

Der zweite Punkt ist das ständige Gekeife mit Kyle und sich dauernd so dumm übers Ohr hauen zu lassen, vor allem wenn Cara mit involviert ist. So dumm und blauäugig kann man nicht sein. Sie verpasst alles um sich herum und fällt dann aus allen Wolken bei so ziemlich, für sie neuen, Nachrichten die sie erreicht. Wenn wir nicht davon lesen wie viel Schulstoff sie verliert, wie sehr sie Kyle hasst, gibt es drum herum nicht mehr viel was im Buch passiert.

Die Grundidee ist gut und gerade bei den hohen Teenagerschwangerschaften in den USA alles andere als falsch. Aber ich fühle mich für das Buch etwas zu alt und als die falsche Zielgruppe. Man hätte dem Thema mehr Freiraum geben müssen und nicht den Keuschheitsgürtel mit aller Gewalt anziehen müssen.