Van Veeteren trifft Barbarotti
Bewertet mit 5 Sternen
Mit Der Verein der Linkshänder hat mich der schwedische Erfolgsautor Håkan Nesser nun restlos von seinem schriftstellerischem Können überzeugt. Bisher habe ich zwei Kriminalromane von ihm gelesen, aber dieses opulente Werk hat mich dermaßen mitgerissen, dass ich mich nun wirklich als Fan bezeichnen kann.
Worum es geht, kann man ja auf der Rückseite des Buches oder oben nachlesen, dem ist auch nicht viel hinzuzufügen. Grandios finde ich das Zusammentreffen der beiden Kommissare. Håkan Nesser beweist erneut seinen brillanten Einfallsreichtum. Die Idee ist zwar nicht neu - aber genial umgesetzt und sie hat auch etwas Schelmisches. Einen 75-jährigen Kommissar in einem Mordfall ermitteln zu lassen, das finde ich beinahe schon obszön und erinnert mich an den 100-jährigen, der aus dem Fenster sprang, davonlief und Forever Young sang. Also diese Skandinavier haben es echt faustdick hinter den Ohren. Die Ironie und den feinen Humor lernt man mit jedem Buch mehr und mehr zu schätzen. Eigentlich plätschert die Geschichte ja eher ganz sachte dahin, aber das genau soll sie auch tun und man sollte sich unbedingt die Zeit dafür nehmen, sie zu genießen und vor allem zwischen den Zeilen zu lesen.
Das Buch als Gesamtpaket hat mir bestens gefallen. Sowohl der Titel als auch die Gestaltung des Umschlags, der Plot, der Schreibstil sowie die Ausarbeitung der Charaktere geben ein gelungenes und abgerundetes Gesamtbild wieder. Ich wurde bestens unterhalten und deswegen spreche ich eine klare Kauf- und Geschenkempfehlung aus!