Rezension

Verbotene Liebe

Forbidden - Tabitha Suzuma

Forbidden
von Tabitha Suzuma

Bewertet mit 2.5 Sternen

Verbotene Liebe? Woran denkt ihr wenn ihr das lest? Fragt doch mal irgendeinen Menschen aus eurer Umgebung. Vermutlich werden die Meisten an Romeo und Julia denken. Eine verbotene Liebe, nur weil die eigene Familie dagegen ist. Oder Andere denken eine Schülerin und an einen Lehrer, die sich auch nicht lieben dürfen. Für jemand anderen ist eine Affaire die verbotene Liebe. Der ein oder andere denkt bei verbotener Liebe vielleicht an Homosexualität. Ich bin mir ziemlich sicher, dass niemand auf eine Liebe unter Geschwistern kommt.
Allein schon daran merkt man schon schon, wie unglaublich tabu diese Liebe ist - man denkt noch nicht mal daran. Aber genau darum geht es in diesem Buch.
Lochan und Maya sind zwei Geschwister, die sich um ihre drei jüngeren Geschwistern kümmern. Der Vater von ihnen hat sich aus dem Staub gemacht, die überforderte Mutter flüchtet sich immer mehr aus ihrer Verantwortung und vernachlässigt so immer mehr ihre eigenen Kinder. So kommt es, dass Maya und Lochan versuchen die Elternrolle zu übernehmen und kommen sich dabei immer näher...
Von allen Charakteren gefiehl mir Lochan am besten, da er noch am glaubwürdigsten war. Die anderen wirkten auf mich leider etwas oberflächlich. Vor allem die Mutter! Sie wurde einfach als die böse Rabenmutter abgestempelt und man geht sonst auch nicht näher auf sie ein, was ich ziemlich Schade fand.
Auch einige Szenen wirkten sehr platt. Die Streitereien und Liebesbekundungen empfand ich so aufgesetzt, dass sie schon fast lächerlich rüberkamen. Insgesamt hat mir einfach die Tiefe gefehlt. Ich hatte ja gehofft durch diesen Roman diese Art von Liebe besser nachvollziehen zu können. Aber dem war leider nicht so! Ich konnte einzig und allein Lochans Liebe zu Maya nachempfinden. Da Lochan eine starke Soziophobie hatte und somit Schwierigkeiten hatte mit anderen in Kontakt zu treten, war Maya seine einzige Bezugsperson. Bei ihr konnte er so sein wie er eigentlich ist und völlig offen mit ihr umgehen. Von daher war es auch nicht verwunderlich, dass er sich später in sie verliebte. Und Maya? Ich weiß auch nicht... bei ihr fühlte es sich einfach nicht echt an.
Dafür war der Schreibstil sehr flüssig und somit war das Buch wirklich angenehm zu lesen. Das Buch liest sich schnell und in einem Rutsch durch. Das Buch wird außerdem aus der Sicht von Maya und Lochan erzählt. Beide Perspektiven wechseln sich in den Kapitel ab, was auch ganz gut gelungen ist.
Obwohl mir persönlich die Tiefe fehlte, regt das Buch schon zum Nachdenken an und lädt einen zum Diskutieren ein. So fragt man sich beim Lesen bzw. am Ende warum eigentlich Liebe unter Geschwistern verboten ist. Anfangs war ich noch total davon überzeugt, dass das Gesetz gegen diese Art von Liebe schon seine Berechtigung hat, allerdings ist diese Einstellung etwas ins Wanken geraten. Bei der Frage, ob dieses Gesetz wirklich sinnvoll ist, kann ich nur noch mit den Schultern zucken.
Das Ende passte gut zu dieser Geschichte, leider hat auch das mich völlig kalt gelassen. Irgendwie konnte die Autorin die Emotionen nicht richtig zum Ausdruck bringen. Liebe unter Geschwistern ist schon ein so brisantes und sensibles Thema. Und leider ist es der Autorin nicht wirklich gelungen alles so glaubwürdig rüber zu bringen. Wie schon gesagt, mir persönlich fehlte da so ein bischen die Tiefe...