Rezension

Verbrechen gegen die Menschlichkeit müssen gesühnt werden

Hannah und ihre Brüder - Ronald H. Balson

Hannah und ihre Brüder
von Ronald H. Balson

Bewertet mit 5 Sternen

#HannahUndIhreBrüder Es geschah im September 2004 als Ben Salomon sich für den Besuch der Oper in Chicago fertig macht. Neben anderen Dingen steckt er auch eine Luger P08 ein. Im Foyer erhebt er plötzlich seine Stimme und stellt sich vor einen berühmten Bürger der Stadt. Er behauptet, dass dieser Eliot Rosenzweig der NS-Verbrecher und Hauptscharführer Otto Piontek sei. Er richtet seine Waffe gegen den Mann und wird von weiteren Besuchern überwältigt. Er wird verhaftet und ihm droht entweder das lebenslange Zuchthaus oder die Sicherheitsverwahrung.

 

Der Geschädigte Rosenzweig zieht seine Anklage zurück und Salomon beharrt auf seiner Feststellung. Was ist dran an seiner Behauptung? Ist er tatsächlich ein verwirrter alter Mann oder Herr seiner Sinne? Er will gegen Rosenzweig klagen und nach langem Zögern will ihm die junge Anwältin Catherine Lockhart bei der Überführung des angeblichen Hauptscharführers helfen.

 

„Verbrechen gegen die Menschlichkeit müssen gesühnt werden, ganz gleich, wie lange sie zurückliegen.“ So sehe ich das auch und es gilt nicht nur für Verbrechen der deutschen Nazis. Das Buch hat mich aufgewühlt weil hier sehr eindringlich die Machenschaften der Anhänger Hitlers beschrieben werden. Das Leid der jüdischen Bürger Polens, ihre Flucht vor den Schergen sowie die ständige Furcht vor dem Abtransport ins KZ. Alles wird von dem Autor erfasst.

 

Das Buch #HannahUndIhreBrüder ist in drei Abschnitte unterteilt und handelt im Heute und in der Vergangenheit. Der Stil ist so, dass es sich leicht lesen lässt. Die Erlebnisse der Akteure lassen aber kein schlichtes Hinweglesen zu. Es ist ein Roman, der eine weitere Sicht von den Ereignissen rund um den Zweiten Weltkrieg vor Augen führt.