Rezension

Verflochtene Schicksale

Der Zopf - Laetitia Colombani

Der Zopf
von Laetitia Colombani

Bewertet mit 4 Sternen

Eine wundervolle Geschichte, in der das Schicksal von drei Frauen miteinander verflochten ist.

Für die drei Frauen Giulia, Sarah und Smita könnte das Leben eigentlich nicht unterschiedlicher verlaufen. Die junge Giulia in Sizilien steht vor der schwierigen Aufgabe, das Perückenunternehmen ihrer Familie zu retten, Sarah in Amerika ist Anwältin und kämpft nicht nur vor Gericht, sondern auch selbst gegen eine schwere Erkrankung und Smita will in Indien dafür sorgen, dass ihre Tochter Lalita in die Schule gehen und Lesen lernen darf. Alle drei haben es nicht leicht und versuchen, gegen die Ungerechtigkeit des Lebens vorzugehen. 

Ich fand es sehr interessant, wie unterschiedlich die Leben der drei Frauen verlaufen, obwohl sie doch alle zur selben Zeit leben. Es kommt eben ganz darauf an, in welcher Familie und in welchen Lebensumständen man geboren ist. Ganz besonders deutlich wurde das bei Smita in Indien. Sie lebt als Dalit, als Unberührbare, welche keiner Kaste zugehörig ist, kein einfaches Leben. Jeden Tag muss sie mit ansehen, wie ihr Leben sein könnte, wenn sie in einer anderen Familie geboren worden wäre, wenn sie die Toiletten der höher gestellten Familien leeren muss. 

Mich haben alle drei Frauen sehr beeindruckt. Ich finde es sehr tapfer und stark von den Dreien, wie sie ihr jeweiliges Schicksal annehmen und nicht daran verzweifeln. Alle drei kämpfen gegen die Ungerechtigkeit, die zwar bei jeder Frau anders auftritt, aber dennoch sowohl in Amerika, als auch Italien und Indien vorkommt. Eben immer auf eine andere Art und Weise. 

Dieser Roman handelt davon, wie das Schicksal der drei Frauen miteinander verknüpft ist, obwohl sie doch ein so unterschiedliches Leben führen. In dem Buch wird außerdem deutlich, dass man nichts als selbstverständlich hinnehmen darf und selbst für sein Leben verantwortlich ist.