Rezension

Verfolgung erfolglos

Der Verfolger - John Katzenbach

Der Verfolger
von John Katzenbach

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt:

Der Therapeut Ricky hat bereits einiges durchgemacht. Hier ist es gut, wenn man den Vorgänger kennt. Von seiner Vergangenheit wird Ricky wieder eingeholt. Sein ehemaliger Peiniger Mr. R sitzt eines Tages auf der Couch von Ricky und bittet ihn um ein Gefallen.

 

Ricky geht auf den Deal ein und gerät so in ein Katz-und Maus-Spiel.

 

Der Autor versucht immer wieder Spannung einzubauen was ihm in der Mitte des Buches auch gelingt. Doch danach ist alles meiner Meinung nach zu sehr abgehoben und unrealistisch. Es werden mehr Fragen aufgeworfen als Beantwortet. Bei manchen Büchern macht dies der Charme - in diesem Buch aber leider nicht.

 

Meine Meinung:

Leider sind viele Seiten unnötig gefüllt. Man fragt sich, warum eine Geschichte so intensiv und lange erzählt wird. Man hofft über 400 Seiten, dass die Geschichte noch Thema wird ... leider vergebens. Dieses Buch hätte auch in 300 Seiten erzählt werden können und hätte somit eventuell mehr Spannung gehabt. Denn durch unnötige Textpassagen ging oft und viel Spannung verloren.

 

Die ganze Zeit ist man beim Lesen am überlegen, warum Ricky eine Entscheidung trifft oder wie er auf die Lösung eines Rätsels gekommen ist. Die Figur Ricky blieb mir komplett unsympathisch und ich konnte keine Beziehung zu ihm aufbauen - das hat das Lesen des Buches nicht leichter gemacht.

 

Die Personen, die einem nett erscheinen haben leider nur Nebenrollen und kommen nicht so zur Geltung wie man es sich wünschen würde.

 

Oft hatte ich beim Lesen das Gefühl, John Katzenbach verfolgt sein Schema F und will keinen Zentimeter abweichen. Seine langen Schachtelsätze erschweren gerad zu Beginn des Buches das lesen enorm. Nach ca. 100 Seiten hatte ich mich aber daran gewöhnt.

 

Cover und Schreibstil:

Das Cover spricht mich sehr an. Die weiße Schrift auf dem schwarzen Hintergrund mit der Hand die eine Uhr hält auf der 5 vor 12 ist hat mich sofort neugierig gemacht. Man bekommt den Eindruck, dass es um Leben und Tod geht und wird dahingehend vom Buch auch nicht enttäuscht.

 

Der Schreibstil war für mich sehr schwierig. Ich vermute, dass in der Übersetzung auch einiges verloren gegangen ist, was der Autor mitteilen wollte. Es sind Sätze dabei, die ich dreimal lesen musste weil ich nicht den Sinn verstanden habe. Ein angenehmes Lesegefühl hatte ich dadurch nur bedingt und auch immer nur ein paar Seiten lang.

 

Fazit:

Alles in allem war es eine nette Lektüre für Zwischendurch im Winter. Mich hat es geärgert, dass alles zu vorhersehbar war und mit dem Ende bin ich überhaupt nicht einverstanden. Mir hat oft die Spannung gefehlt und ich bin beim Lesen mit den Gedanken abgekommen. Vielleicht sollte dieses Buch nicht als Thriller sondern als Kriminalroman vertrieben werden. Meiner Ansicht nacht wäre dann die Enttäuschung nicht ganz so groß.

 

Trotz dem vielen Negativen möchte ich 3 Punkte vergeben. Ich hatte immer wieder Spaß beim Lesen und hab schon viel schlechtere so genannte Thriller gelesen. Ich würde es auch Freunden empfehlen aber eben den Hinweis darauf geben, dass mich das Buch nicht gefesselt hat.