Rezension

Verführung pur!

Das leise Lied der Liebe - Helen Abele

Das leise Lied der Liebe
von Helen Abele

Mein endgültiges Urteil: Ballett, Kunst, Musik und Pferde, das sind Bereiche, die Anfang des 20. Jahrhunderts einige Veränderungen durchgemacht haben, genauso wie die Schwestern Maria und Magdalena. Ich habe mit den beiden Schwestern gelitten und unglaublich gebannt nicht ein einziges Mal den Blick von diesem kunstvollen Buch wenden können. „Das leise Lied der Liebe“ ist Verführung pur und ich kann es jedem dringend ans Herz legen, der sich einmal komplett in einer anderen Welt verlieren will. Ein entzückender Roman über die Irrungen und Wirrungen der Liebe und davon, wie sehr die Magie eines Augenblickes, eines Tanzes, eines Musikstückes oder auch nur eines Blickes das ganze Leben verändern kann.

„Aber ich wollte dir nicht wehtun. Nie.“

S.208

Der Inhalt:

Magdalena liebt ihre Schwester sehr, dennoch ist es manchmal schwer immer hinter ihr zurückzustehen. Aber Maria hat sich auch nicht ausgesucht schöner zu sein, mutiger, schlagfertiger und alles in allem einfach lebenstüchtiger.
Also folgt Magdalena ihrer Schwester in allem, sogar an die Ballettschule. Obgleich sie das Tanzen liebt, fühlt sie sich in den starren Bewegungsabläufen gefangen und sucht ständig nach einem Weg, auszubrechen.
Als sie und Maria dann eine Anstellung in einem Café-Haus erhalten und dadurch einige neue Bekanntschaften schließen, lassen auch die männlichen Verehrer nicht lange auf sich warten. Doch wie immer steht Magdalena daneben. Allerdings starrt der beste Freund von Leo, Marias glühendster Verehrer, manchmal zu ihr herüber und wenn er nicht so arrogant wäre, könnte Magdalena beinahe annehmen…

Aber das ist nur Wunschdenken und eigentlich findet Magdalena den Grafen Leo viel zu schade für ihre Schwester, wo doch der Musiker Franz viel geeigneter scheint.

Die feinen Künste des Tanzes und der Kunst spiegeln sich in den Träumen der Protagonistin wider

„Das leise Lied der Liebe“ ist ein einziges Abenteuer. Bereits das Cover und der Titel deuten Versprechen an, die in der Geschichte meine Erwartungen übertrafen.

Dieses Buch hat mich durch seine vielen Nuancen bestochen und komplett um den kleinen Finger gewickelt.

Von Anfang an baut die Autorin Helen Abele eine schier unerträgliche Spannung auf, die hauptsächlich von den liebenswerten Charakteren getragen wird.

Die Thematik, nämlich die feinen Künste des 18. und 19. Jahrhunderts, präziser: Das Ballett und die Musik, interessieren mich schon immer. Was die Autorin jedoch daraus in dieser Geschichte zauberte, übersteigt meine kühnsten Träume.

Teilweise könnte es schwerfallen sich Tanzszenen vorzustellen, wenn man keine grobe Ahnung von deren Aussehen in der Realität oder gar ihrem Gefühl beim Tanzen selbst hat. Doch da diese lediglich einige Male am Rand gestreut sind, dürfte das Neulingen in diesem Metier den Spaß an dieser formvollendeten Geschichte nicht nehmen. Mir zumindest boten sie eine gelungene Möglichkeit der Identifikation mit der Geschichte und ihren Figuren.

Die Reihe „Liebe in allen Zeiten“ bringt einem sowohl historische Facetten, individuelle Schicksale und ein Stück Kultur aus den jeweiligen Zeiten und Orten nahe.

Deswegen bin ich überzeugt, dass man von diesen Büchern sehr viel lernen kann, ohne sich diesem unbedingt bewusst zu sein.

Mein Favorit aus der Reihe: „Liebe in allen Zeiten“

„Das leise Lied der Liebe“ ist bisher mein Highlight aus dieser Reihe. Denn die Autorin schafft es, eine gefühlsangereicherte Atmosphäre zu kreieren, die beständig einer rasenden Handlung Höhenflüge angedeihen lässt, dieses wiederum mit schillernden und tragenden Charakteren auszustatten und als letzten Diamantschliff das ganze mit dem ultimativen Kick beim Lesen zu verzieren.

Realistisch gesehen gingen die Geschicke der Menschen damals in den seltensten Fällen so glücklich aus, wie in „Das leise Lied der Liebe“, doch hoffnungslose RomantikerInnen wird das nicht stören.

Das Verhältnis der beiden Schwestern birgt eine gute Balance in sich, so dass sowohl eine ruhigere als auch aufbrausendere Kraft am Wirken ist und das Geschehen beeinflusst.

Einer perfekten musischen Komposition gleich, stimmte in diesem Roman jede nur erdenkliche Facette und so ist es auch nicht verwunderlich, dass ich mich nach dem ersten Satz in diese so haarsträubend gute Geschichte verliebte.

Das beständige Glücksgefühl hielt bis zum letzten Satz an und ich hoffe sehr, dass Helen Abele uns mit einem weiteren Roman für diese Reihe beglücken wird.

Mein endgültiges Urteil:

Ballett, Kunst, Musik und Pferde, das sind Bereiche, die Anfang des 20. Jahrhunderts einige Veränderungen durchgemacht haben, genauso wie die Schwestern Maria und Magdalena. Ich habe mit den beiden Schwestern gelitten und unglaublich gebannt nicht ein einziges Mal den Blick von diesem kunstvollen Buch wenden können.

„Das leise Lied der Liebe“ ist Verführung pur und ich kann es jedem dringend ans Herz legen, der sich einmal komplett in einer anderen Welt verlieren will.

Ein entzückender Roman über die Irrungen und Wirrungen der Liebe und davon, wie sehr die Magie eines Augenblickes, eines Tanzes, eines Musikstückes oder auch nur eines Blickes das ganze Leben verändern kann.