Rezension

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vergangene Träume, vergessen Lebensziele und die Möglichkeit, dem Leben jederzeit eine neue Richtung zu geben

Morgen kommt ein neuer Himmel
von Lori Nelson Spielman

Lori Nelson Spielman – Morgen kommt ein neuer Himmel

2013 veröffentlichte Lori Nelson Spielman „The Life List“. Es kam gut an, wurde aber nicht allzu sehr in den Himmel gelobt. 2014 eroberte das Buch dann unter dem Titel „Morgen kommt ein neuer Himmel“ unsere Bestsellerliste im Sturm. Von nun an wollten alle die aufregende und mitreißende Geschichte von Brett Bohlinger lesen und in ihr versinken. Eine Geschichte über Träume, vergessene Lebensziele und den Mut, all das letzten Endes zu verwirklichen.

„Morgen kommt ein neuer Himmel“ ist eines dieser Bücher, das unseren Blick auf das Leben verändern und uns zum nachdenken über uns selbst anregen kann. Denn seien wir mal ehrlich, sind wir nicht alle ab und an mal getrieben von den Wünschen und Erwartungen anderer? Geraten unsere eigenen Wünsche und Ziele nicht auch manchmal in Vergessenheit? Auch Brett führte ein vermeintlich glückliches und sorgenfreies Leben, bis ihre Mutter beschloss, dass Brett etwas anderes verdient habe und ihr Leben von Grund auf überdenken und ändern sollte. Zunächst nicht sonderlich begeistert, musste Brett sich dem Willen ihrer Mutter beugen. Denn diese verfügte in ihrem Testament, dass Brett nur dann ihr Erben antreten könne, wenn sie die mit 14 Jahren erstelle Liste mit Lebenszielen abarbeiten würde. Zu jedem Punkt verfasste Elisabeth Bohlinger Briefe an ihre geliebte Tochter, die so voller Liebe, Wärme und Hingabe waren, dass man selbst beim Lesen zu Tränen gerührt ist.

Schon das Cover hat mich magisch angezogen und auch die im Innenteil enthaltene Liste von Brett ist nur eins der vielzähligen liebevollen Details. Aber besonders die Briefe der Mutter, die meiner Meinung nach das zentrale Symbol neben der Lebensliste darstellen, sind so wundervoll verfasst, dass man nicht umhin kommt, in diese innige Mutter-Tochter-Beziehung einzutauchen und sich in ihr zu verlieren. Zusammen mit Brett fiebert man dem nächsten Brief förmlich entgegen und kann es kaum erwarten, herauszufinden was als nächstes passiert. Die Neugier und die vielen unerwarteten Wendungen treiben einen voran, das Buch in einem Zug durchzulesen.

Die dargestellten Charaktere sind alle recht gegensätzlich, aber besonders dadurch sehr real und speziell Brett als Hauptcharakter ist einem beim Lesen so nah, dass man jedes positive aber auch negative Gefühl genau so intensiv nachempfinden kann.

Von Beginn an begleitet man Brett durch alle Höhen und Tiefen. Zunächst tief getroffen durch den Tod ihrer Mutter, verfällt sie bei der Testamentsverlesung in Ärger und Zorn, weil sie den Plan ihrer Mutter nicht begreift. Was soll sie z.B. mit einem Pferd und wie zur Hölle soll das ihr Leben glücklicher machen? Sie hat jedoch keine Wahl und beginnt zunächst skeptisch, später mit immer mehr Elan, die Liste abzuarbeiten, nicht ohne Folgen für ihr gesamtes Leben. Mit Hilfe des sympathischen Anwalts ihrer Mutter findet Brett den Weg in ein neues Leben.

Dieser Weg ist nicht immer leicht und geradlinig, aber genau das macht diese Geschichte so echt und authentisch. Eine Geschichte zum lachen, weinen und nachdenken.

 

Fazit

Von der ersten Seite an habe ich mit gefiebert und konnte das Buch einfach nicht aus der Hand geben. Einzig und allein das Ende war meiner Meinung nach zu abrupt, sodass ich fast enttäuscht war, nicht mehr Teil von Bretts Leben sein und mehr über sie zu Erfahren zu können. Alles in allem würde ich diesem wundervollen Buch jedoch trotzdem die volle Punktzahl geben, sowohl für das tolle Layout, als auch den Inhalt.
Ein Buch, das jeden von uns dazu bringt, sein eigenes Leben zu überdenken und sich zu fragen, ob man die richtigen Ziele verfolgt. Vor allem aber ein Ansporn, jeden schönen Moment zu genießen, bevor es zu spät ist.