Rezension

Vergangenheit holt Gegenwart ein

Darkmere Summer - Helen Maslin

Darkmere Summer
von Helen Maslin

Ich mag die Farbe des Covers sehr und im Licht spiegelt sie sich so schön. Andererseits kenne ich den Inhalt des Buches und obwohl das Cover recht dunkel ist, hätte ich mir ein blaufarbenes Cover gewünscht, da es sowohl das Meer als auch das dunkle Schloss wiedergespiegelt hätte. Aber zum Positiven: Ich mag das Cover wirklich sehr und auch das Mädchen, das dort steht.

Kate freut sich auf die Ferien. Sie wurde von Leo in sein Schloss Darkmere eingeladen. Er hat es gerade geerbt und nun möchte er es sich auch ansehen. Mit Jackson, Beano, Dan und Lucie geht es los und alle staunen als sie das Schloss sehen: Es ist wunderschön. Doch der Schein trügt und schon bald scheinen die schaurigen Geschichten des Schlosses wahr zu werden. Kate findet ein Tagebuch und beginnt zu recherchieren. Elinor, die das Tagebuch 1825 schrieb, beschreibt ihr Leben im Schloss. Sie kam mit Hoffnung und erlebte einen Albtraum. War sie es, die das Schloss verfluchte?

Das ist ein Jugendbuch und natürlich dreht sich hier vieles um die erste Liebe, um Partys feiern (und das an einer richtig tollen Location), um Trinken, Raufen und Spaß haben. Doch dann ist da auch noch das Schloss und die Geschichte, dass angeblich jeder männliche Nachkomme (und dazu gehört Leo) verflucht sei. Und ganz bestreiten kann er es nicht, da schon ein paar seiner Verwandte entweder sehr früh gestorben sind oder aber verschwunden sind. Mir gefiel die Story wirklich gut. Es war für mich etwas Neues und hat sich sehr spannend angehört. Leo ist allerdings ein Charakter, der mir nach kurzer Zeit wirklich auf die Nerven ging. Anführer der Gruppe, (fast) jeder macht was er sagt, er tut, als wenn ihm eigentlich alles egal ist und eigentlich hat er auch nur Alkohol, Drogen, Partys und natürlich Frauen im Kopf. Jackson ist da ganz anders. Er mag Kate, doch die mag offensichtlich Leo. Und Leo findet das toll. Immer wieder nähert er sich ihr und tut dann so, als ob nichts gewesen wäre. Doch Kate steht auf ihn. Kates Charakter mag ich sehr. Zwar versucht sie irgendwie dazuzugehören, aber irgendwann merkt sie, dass sie sich nicht unbedingt verstellen muss um gemocht zu werden. Sie entwickelt sich im Laufe des Buches weiter, genauso wie Jackson.

Die Kapitel wechseln sich ab. Zuerst wird etwas von der Gegenwart mit den Jugendlichen erzählt und dann kommt wieder ein Kapitel mit Elinor, die 1825 im Schloss gelebt hat. Am Spannendsten fand ich die Abschnitte über Elinor. Elinor scheint ein wenig rebellisch zu sein, weiß aber doch, dass sie sich ihren Eltern fügen muss. Nachdem ihre schöne Schwester Anna einen Unfall erleidet muss Elinor dem Mann schöne Augen machen, der für ihre Schwester gedacht war. Dieser nimmt Elinor zur Frau und sie wird Herrin von Darkmere. Man erfährt viel über das Leben von damals und wie Elinor die ganze Situation, in die sie praktisch gezwungen worden war, empfindet. Elinor mochte ich von Anfang an. Ihre Schwester Anna, die später zu ihr aufs Schloss zieht, war mir dagegen unsympathisch. Sie hatte nur Augen für das Äußere und Schöne und ich bin nicht sicher, ob sie überhaupt ein guter Mensch war. Und St Cloud, der „tolle“ Herr von Darkmere, war einfach nur ein unsensibler, tyrannischer Mann, der Elinor nur benutzte, weil ihr Vater ein hohes Tier beim Zoll war.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die schön gestalteten Kapitelanfänge haben mir sehr gefallen.