Rezension

Vergesst die Weichspüler-Vampire :-)

Dark Heroine 01 - Dinner mit einem Vampir - Abigail Gibbs

Dark Heroine - Dinner mit einem Vampir
von Abigail Gibbs

Dark Heroine ist ein etwas anderer Vampirroman, der aus der Masse heraus sticht.

Zum Inhalt:
In einer Nacht verändert sich Violets Leben für immer: Mitten auf dem Trafalgar Square in London tötet ein Gruppe von Vampiren ungefähr 30 Menschen. Die 18-Jährige Violet ist die einzige unfreiwillige Augenzeugin und wird von den Vampiren auf ihr Anwesen verschleppt. Sie ist eine politische Gefangene, denn ihr Vater ist ein bedeutender Politiker. So darf sie nicht ohne ihre Einstimmung verwandelt werden. 
Vor allem Kaspar, der Prinz der Vampire, quält sie ziemlich und macht ihr das Leben schwer. Doch eine Prophezeiung verändert plötzlich alles... 

Meine Meinung:
Dark Heroine ist für mich ein Vampirbuch, welches sich wohltuend von anderen Büchern des Genres abhebt. Vergesst die ganzen "Kuschelvampire", hier sind die Vampire wirklich "anders". Sie sind ziemlich grausam und es macht ihnen nichts aus, Mensch und Tier auf der Jagd zu töten. Ihr langes Leben lässt sie leicht abstumpfen und Menschen stehen für sie nicht besonders weit oben in der Nahrungskette.

Den Vampiren und Kaspar gegenüber steht die 18-Jährige Violet. Sie ist (lustigerweise) Vegetarierin und absolut entsetzt von dem Massenmord, den sie mit ansehen muss. Doch trotz des Schocks über die Morde und ihre anschließende Entführung, verliert sie nicht den Mut und widersetzt sich den Vampiren. Sie hört nicht auf, Streit zu suchen und sagt den Vampiren und vor allem Kaspar sehr deutlich ins Gesicht, was sie von ihnen hält, nämlich gar nichts.   

Es gibt auch brutale und blutige Szenen, wobei die Autorin Gott sei Dank ein ganz wichtiges Tabu (zumindest für mich ist es ein Tabu) nicht gebrochen hat: Es gibt keine Vergewaltigung der Protagonistin. Das finde ich in Liebesromanen sehr schwierig und ich kenne eigentlich nur ein Buch, wo das für mich funktioniert hat.

Kaspar und Violet verstehen sich also so gar nicht, nicht gerade die ideale Grundlage für eine Liebesgeschichte. Und das ist eine große Kunst, was die Autorin dann hin bekommt: Sie schafft es, glaubwürdig zu vermitteln, dass die beiden ganz langsam, fast unbemerkt, Gefühle füreinander entwickeln.

Der Schreibstil war sehr flüssig und das Buch ließ sich gut lesen. Rund dreimal war ich allerdings von den Szenenwechseln etwas irritiert und musste zurückblättern, weil ich dachte, ich hätte etwas überlesen.

Auf den letzten rund 100 Seiten nimmt die Handlung noch einmal eine absolut unvorhersehbare Wendung. Jetzt möchte ich natürlich unbedingt Teil 2 lesen!

Fazit:
Dark Heroine ist ein sehr interessanter und etwas anderer Vampirroman, der aus der Masse hervor sticht. Die Vampire, mit denen sich die "Heldin" Violet auseinander setzen muss, sind sehr brutal und grausam. Die Liebesgeschichte ist alles andere als harmonisch, doch gerade das macht sie so interessant!