Rezension

Vergesst unsere Namen nicht

Vergesst unsere Namen nicht - Simon Stranger

Vergesst unsere Namen nicht
von Simon Stranger

Bewertet mit 4 Sternen

Der zehnjährige Sohn von Simon Stranger bemerkt einen Stolperstein in den Straßen von Trondheim, der Hirsch Komissar gewidmet ist. Er erfährt, dass er der Ururenkel jenes Mannes ist, der als Jude von den Nazis ermordet wurde. Dieser Moment ist der Beginn einer Auseinandersetzung mit der Geschichte seiner Frau und deren Familie.

Dieses Buch umfasst 26 Kapitel, die mit den Buchstaben des Alphabets überschrieben sind. In diesen 26 Kapiteln wird die Familiengeschichte über 80 Jahre erzählt und es gibt eine sehr dunkle Zeit innerhalb dieser 80 Jahre, die durch die Gräueltaten der Nazis bestimmt wurden. In diesem Buch geht es nicht um eine deutsche, sondern um eine norwegische jüdische Familie, die aber auch nicht sicher war vor der Verfolgung der Deutschen, die während des Krieges Norwegen besetzt hatten.

Die Besatzer nutzten Spitzel, die Widerständler und Juden an die Deutschen verrieten. Ein solcher Zuträger war der kleinwüchsige Henry Oliver Rinnan. Er war ein unangenehmer Mensch, der früher immer gehänselt wurde und sich nun plötzlich bedeutsam fühlte. So zog er Gleichgesinnte an, die genauso skrupellos waren. Diese Bande trieb ihr Unwesen vom „Bandenkloster“ aus, wo sie feierten, folterten und töteten. Auch Hirsch Komissar wird ein Opfer von Rinnan. Weil er englische Nachrichten hörte, wurde er verhaftet und später im Konzentrationslager erschossen. Seinen Söhnen gelingt die Flucht nach Schweden.

Der Autor Simon Stranger stellt bei seinen Recherchen fest, dass seine Schwiegermutter Grete Komissar später in dem berüchtigten Haus aufgewachsen ist.

Es ist eine sehr persönliche Geschichte, die der Autor hier erzählt. Dadurch dass man so nahe an den Personen ist, verspürt man das Schreckliche umso mehr. Es ist unbegreiflich und schockierend, dass ein Mensch wie Rinnan so grausam und kaltblütig handelt.

Eine Geschichte, die unter die Haut geht.