Rezension

vergnügliche Lesemomente

Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche - Alina Bronsky

Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche
von Alina Bronsky

Klappentext:
 

Eigentlich fühlt sich die Tatarin Rosalinda viel zu jung, um Großmutter zu werden. Doch dann misslingt die illegale Abtreibung, und sobald Enkelin Aminat auf der Welt ist, entbrennt ein tragikomischer Kampf um ihre Liebe. Auf der Suche nach Reichtum und Glück ist Rosalinda fast jedes Mittel recht, um ihre Familie ins gelobte Land – nach Deutschland – zu bringen.(Quelle: Kiepenheuer & Witsch)

 

Meinung:

Rosalinda, ist eine der interessantesten Protagonistinnen, welche ich seit langem erleben durfte. Sie ist unheimlich anstrengend, sehr herrisch, egoistisch und ich-bezogen. Aber sie hat auch auf ihre ganz eigene Weise ein Herz für ihre Enkelin und auch für ihre Tochter, auch wenn sie dies nicht direkt zeigen kann. Und gerade diese Ambivalenz macht Rosa für mich zu einer interessanten Persönlichkeit.

Anfangs hatte ich schon meine Probleme mit ihr und musste mich wirklich erst an sie gewöhnen. Wäre dieses Buch nicht aus der Feder von Alina Bronsky, hätte ich es wohl abgebrochen, weil mich Rosa zu sehr genervt hat. Da ich jedoch Frau Bronskys Schreibe sehr gerne mag, habe ich durchgehalten, und nachdem ich mich an Rosa gewöhnt habe, hatte ich durchaus meinen Spaß beim lesen. Dies liegt auch am Humor der Autorin, welcher mir sehr gut gefällt.

Alina Bronskys Schreibstil ist klar, eindeutig und ohne unnötige Schnörkeleien. Dies zeigt sich auch in Rosas Handlungen, welche ebenfalls eindeutig und stets zielgerichtet sind. Rosa macht keine unnötigen Umwege, vergisst häufiger sämtliche Regeln der Höflichkeit und Privatsphäre und verfolgt ihre Ziele.  Da dabei die anderen, vor allem ihre Tochter Sonja, häufiger auf der Strecke bleiben, hätte mich ein Einblick in ihre Gefühlswelt sehr interessiert. Da das Buch jedoch nur aus Rosas Sicht geschrieben ist, bleiben einem diese Einblicke verwehrt. Dennoch kann man sich an diesen Stellen seinen Teil denken.

Fazit:

Auch dieses Werk aus der Feder von Alina Bronsky hat mir gut gefallen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der Protagonistin hat mir das Buch vergnügliche Lesemomente beschert. Häufig lief das Buch wie ein Film mit, und ich konnte die Szenen sehen, als wäre ich dabei.