Rezension

Vergnüglicher Spionagekrimi

Der treue Spion -

Der treue Spion
von Uta Seeburg

Bewertet mit 4 Sternen

„Der treue Spion“ erzählt von „Gryszinski und seinem schwierigsten Fall“ - für mich ist es der erste Fall mit ihm. Nachdem ich die ersten zwei Bände versäumt habe, war ich doch neugierig auf Gryszinski. Trotz des Neueinstiegs hatte ich nie das Gefühl, Gravierendes verpasst zu haben. Ich lasse mich also ganz auf diesen historischen Krimi ein, der in zwei Zeitebenen erzählt wird.

Harper Audio hat diesen spannenden Kriminalfall in der Hörbuchfassung aufgelegt, routiniert vorgetragen von Michael Schrodt. Diese ungekürzte Hörbuchfassung hat eine Spieldauer von 13 Stunden und 20 Minuten.

Gleich mal gehe ich zurück ins Jahr 1986, als ein französischer Diplomat aus einem Münchner Hotel spurlos verschwindet. Gryszinskis Ermittlungen führen ihn bis nach St. Petersburg und drüber hinaus, den Spuren eines russischen Paares folgend. Es geht um Geheimpläne – wo sind sie abgeblieben? Jahrzehnte später tritt Fritz in die Fußstapfen seines Vaters, auch er in geheimer Mission unterwegs. Was seinem Vater damals nicht gelang, wird nun er fortsetzen.

Es geht für Gryszinski quer durch Europa und darüber hinaus – neben München führt ihn seine Tätigkeit nach Paris und Wien, auch Konstantinopel und wie schon erwähnt Petrograd werden von ihm anvisiert. Es ist später dann der Sohn, der direkt von der Front abberufen wird, um den lange zurückliegenden, noch immer  unaufgeklärten Fall zu lösen. Er kann sich frei bewegen, stößt auf wenig Widerstand, was in dieser Zeit doch eher schwierig gewesen sein dürfte - diese historischen Eckpunkte übergehe ich mal großzügig. Das Hörbuch und die ganze Geschichte um Gryszinski in beiden Zeitebenen haben mir gut gefallen, ich bin mit ihnen weit gereist und das sehr gerne.

„Mit welch kolossalem Irrtum diese Geschichte begann…“ höre ich mit Vergnügen, ich begebe mich auf eine Reise in die Vergangenheit. Schon der Erzählstil ist dieser Zeit angepasst, ohne altbacken zu wirken. Nicht Hektik bestimmt ihr Leben, es ist eher beschaulich, Schrodts angenehme Stimme und sein lebendiger Vortrag tun ein Übriges. Die vielschichtigen Charaktere, allen voran Vater und Sohn, kommen authentisch rüber, die Geschichte baut sich langsam auf.

 „Die Menschheitsgeschichte ist voll von Falschmeldungen in der ganzen Vielfalt ihrer Formen“ und diese falschen Identitäten, all die unterschiedlichen Wahrnehmungen und noch mehr werden aufs Unterhaltsamste dargeboten. Ein historischer Krimi, der gut unterhält und –soviel sei verraten - schlussendlich auch diesen Fall aufklären wird.