Rezension

Verhalten in stürmischen Zeiten

Anker im Sturm - Holly Wagner

Anker im Sturm
von Holly Wagner

Bewertet mit 5 Sternen

„...In der Bibel steht, dass wir uns nicht darüber wundern sollen, wenn wir vor harten Proben, Stürmen oder Feuerstürmen stehen. Nur, dass Sie es wissen: Ich wundere mich jedes Mal...“

 

In 12 Kapiteln setzt sich die Autorin mit den Stürmen in unserem Leben auseinander. Als Aufhänger nutzt sie in vielen Fällen die stürmische Schiffsreise von Paulus gen Rom. Dessen Erleben und Verhalten exportiert sie in die Gegenwart.

Im ersten Kapitel steht die Forderung im Mittelpunkt, auch in schwierigen Situationen wieder aufzustehen. Das Eingangszitat stammt aus diesem Kapitel.

Danach untersucht die Autorin, wie man sich für einen Sturm wappnen kann. Das folgende Zitat bringt es präzise auf den Punkt:

 

„...So wie ein gebrochener Arm einen Gips benötigt, brauchen wir auch eine Stütze, einen Halt, um schwierige Zeiten zu überstehen...“

 

Dann zählt sie zwei dieser Stützen auf und erläutert sie genauer. Dabei verwendet sie zum einen eine Vielzahl von passenden Bibelzitaten, zum anderen lässt sich mich in ihr eigenes Leben blicken und schöpft aus dem Schatz ihrer Sturmerfahrungen.

Im dritten Abschnitt geht es darum, Ballast über Bord zu werfen. Dazu gehören Enttäuschungen, unerfüllte Erwartungen und Ängste. Sehr gut gefällt mir, dass die Autorin an vielen Stellen mit Aufzählungen arbeitet und dadurch das Thema schnell konkretisiert. Ausgangspunkt ist die folgende Feststellung.

 

„...Auch auf der Reise unseres Lebens nehmen wir oft zu viel Gepäck mit. […] Wenn Sie es jedoch durch den Sturm schaffen wollen, müssen Sie ein paar Gepäckstücke über Bord werfen, ehe das Gewicht Sie zum Kentern bringt...“

 

Im vierten Kapitel erweitert sie das Thema, indem sie darauf hinweist, dass wir auf unsere Prioritäten achten müssen. Dazu zitiert sie Stephen Covey:

 

„...Die Hauptsache ist, dass die Hauptsache die Hauptsache bleibt...“

 

Im nächsten Kapitel geht es um den Wert der Hoffnung, bevor sie uns im sechsten Kapitel auffordert, Entscheidungen mutig anzugehen. Hier hat sie in ihre Ausführungen gekonnt den Lebenslauf einiger mutiger Frauen eingeflochten.

Abschnitt 7 greift den Titel des Buches auf. Vier Anker werden explizit beschrieben. Danach ermahnt uns die Autorin, nicht aufzugeben und zeigt, wie wir gestärkt aus einem Sturm hervorgehen können.

 

„...In unserem Leben gibt es viele Nöte. Deshalb müssen wir zusehen, dass wir bei Kräften bleiben, um über diese Runden zu kommen...“

 

Im Gegensatz zu manch anderen Büchern, beginnt die Autorin damit, Beispiele aufzuzählen, wie wir unseren Körper gesund und stark erhalten, bevor sie sich der geistigen Gesundheit zuwendet.

Ein eher schwieriges Thema sind sicher für jeden die selbst verursachten Stürme. Auch die klammert die Autorin nicht aus.

Im Kapitel 12 führt sie uns dann ans Ufer.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Einiges dazu hatte ich im Laufe der Rezension schon ausgeführt. Die Zitate zeigen auch, das die Autorin über einen feinen Humor verfügt.

Bibelzitate für stürmische Zeiten und weiterführende Fragen ergänzen das Buch.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es gibt viele praktische Ratschläge, wirkt nie trocken und belehrend und zeigt, dass die Autorin selbst mitten im stürmischen Leben steht.