Rezension

Verliebt in Fernost

Unwissend verliebt - An Lin

Unwissend verliebt
von An Lin

Meinung

Vorab möchte ich mich herzlich bei der Autorin An Lin für das zugesandte Rezensionsexemplar bedanken! 

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, vermittelt durch das Reisbällchen aber sofort den Eindruck, dass sich hier alles um Japan drehen wird. Aber nicht ganz. Die Geschichte spielt zwar in Tokyo, die Stadt an sich aber wird nicht zum Hauptbestandteil. Denn in dem Kurzroman dreht sich alles um einen Wettkampf um den Job in einer renommierten japanischen Firma. Wie es dazu kommt?
Josy hat sich für einen Job in der Kreativabteilung beworben, doch fälschlicherweise wird ihr die Zusage erteilt, die sie eigentlich gar nicht hätte bekommen sollen. Denn auch Joe hatte sich für diesen Job beworben und die Stelle bekommen. Dies stellt sich allerdings erst heraus, als Josy bereits in Japan angekommen ist. Um nicht negativ aufzufallen schlägt der Chef einen Wettkampf um eben diese Stelle vor. Der Kampf beginnt und beiden ist schnell bewusst, dass dies kein allzu fairer Wettstreit werden wird. Beide kämpfen hart und geben ihr Bestes aber da sie sich von der ersten Minute an nicht wirklich grün sind, machen sie sich das Leben schwer. Aber mit was anderem hatte ich bei beiden auch nicht gerechnet.
Josy kommt mir gleich schon sehr ehrgeizig rüber, manchmal auch etwas ungeduldig. Ihre Gedanken zu verfolgen war nahezu interessant. Allerdings schießt sie manchmal zu weit über das Ziel hinaus und handelt voreilig. Das bringt Konsequenzen mit sich. Joe, ihn mochte ich zu Anfang gar nicht. Reicher, verwöhnter Snob, ging es mir durch den Kopf. Vermutlich ging es mir das ganz genau wie der Prota. Doch ich habe meine Meinung über ihn sehr schnell ändern müssen, denn Joe kann wirklich sehr sympathisch sein. Vor allem hat er sich aus guten Gründen für diesen Job beworben, umso wichtiger ist es ihm diesen Kampf zu gewinnen. Jedoch auf ehrliche Weise. Das wird auch Josy bewusst.
Mir hat der Kurzroman zum größten Teil wirklich gut gefallen, andernfalls hätte ich ihn nicht so schnell durchgelesen. Aber ein wenig Kritik hab ich dennoch und das ist wirklich nur meine Meinung. Zum einen hat mir ein wenig das Gefühl gefehlt. Die Autorin schreibt toll, flüssig und detailliert aber es hat mich nicht mitgerissen. Besonders an einer Stelle hätte ich mir einfach mir Tiefe gewünscht, das war mir auf eine Art zu oberflächlich. Aber in einem Kurzroman bleibt auch nicht viel Platz für sowas und eigentlich steht ja auch etwas anderes im Vordergrund.
Auch das Kulturelle, das Japan ausmacht, wird hier leider nur angeschnitten, was ich wirklich schade finde. Wenn man die Geschichte nur etwas länger hätte machen können, dann hätte die Autorin noch wesentlich mehr darauf eingehen können und auch die Gefühle wären besser zur Geltung gekommen. Aber wie gesagt, dies hier ist ein Kurzroman, weshalb man als Autor nur einen gewissen Spielraum zur Verfügung hat.

Fazit

Ein wirklich gelungener Happen für zwischendurch.  An Lins Reisbällchen Geschichten sind für alle die zwischendurch mal Lust auf etwas Leichtes und Lockeres haben. Nicht zu vergessen auch für alle Japanfans.

Bewertet mit 4 von 5 Lilien