Rezension

Verliert im Vergleich zur Vorgängertrilogie

Sonea - Die Hüterin - Trudi Canavan

Sonea - Die Hüterin
von Trudi Canavan

Bewertet mit 4 Sternen

Sonea: Die Hüterin spielt 20 Jahre nach den Ereignissen in der Trilogie Die Gilde der Schwarzen Magier (GdSM). In Imardin läuft bei Weitem nicht alles rund: Sonea's Sohn Lorkin ist mittlerweile erwachsen und möchte endlich aus dem Schatten seiner Mutter heraustreten. Gibt es neben der Schwarzen Magie noch mehr Wissen, welches der Gilde im Laufe der Zeit verlorengegangen ist? Um Antworten auf diese Frage zu finden reist er zusammen mit Botschafter Dannyl nach Sachaka. Dort schwebt er jedoch in größerer Gefahr als ihm zunächst klar ist.
Cery, Soneas bester Freund aus Kindheitstagen, muss sich indes mit einem ganz anderen Problem befassen. Irgendjemand in der Stadt tötet Diebe und auch Cerys Familie ist vor dem Jäger der Diebe nicht sicher.

Wie man bereits an der kurzen Inhaltsangabe merkt, spielt Sonea selbst in der Geschichte eine eher untergeordnete Rolle, was angesichts des Titels des Buches etwas merkwürdig erscheint. Im Original lautet er dann auch The Ambassador′s Mission (Die Mission des Botschafters), was zwar auch nur einen Teil der Story beschreibt, jedoch meiner Ansicht nach der passendere Titel wäre.
Lässt man dieses Problem außer Acht ist es immer noch ein Buch, dem man anmerkt, dass es den Auftakt zu einer Trilogie darstellt. Im Grunde fühlt sich die Geschichte wie eine Einleitung für den zweiten Teil an.  Dieses Gefühl hatte ich bei der Vorgängertrilogie Die GdSM überhaupt nicht. Und das ist auch ein Problem dieser neuen Reihe. Man vergleicht automatisch und leider konnte das Niveau von der Autorin meiner Ansicht nach nicht aufrecht gehalten werden. Trotzdem ist es auf keinen Fall ein schlechter Roman.  Die Geschichte ist von Anfang an interessant. Es werden Probleme angesprochen wie Drogen, Kriminalität, Sklaverei. Wie schon bei der GdSM, fand ich es gut, dass das Thema Homosexualität angesprochen wurde und wie die verschiedenen Kulturen damit umgehen. Das habe ich bisher noch in keinem anderen Fantasyroman erlebt.
 Überrascht hat mich, dass ich tatsächlich anfange einige Sachakaner zu mögen, die in der GdSM noch das absolute Feindbild verkörperten. Im Gegensatz zu vorher lernt man in Sonea nämlich u.a. das "normale" Sachaka kennen und nicht nur die Rebellen.
Negativ aufgefallen ist mir, dass es kein Namenglossar gibt. Außerdem wäre eine kurze Erläuterung zu den Personen hilfreich gewesen, die man schon aus der GdSM kennen sollte.

Alles in Allem ist es eine gute Story, die aber hätte spannender sein können. Vielleicht wird dies ja im Zweiten Teil nachgeholt? Ich werde die Geschichte um Sonea, Cery und Co. auf jeden Fall weiter verfolgen.