Rezension

Vermittelt einen falschen Eindruck

Essen? Nein, danke! - Maureen Stewart

Essen? Nein, danke!
von Maureen Stewart

Bewertet mit 3 Sternen

Meinung:
Ich habe ja schon mehrere Bücher mit der Thematik Magersucht gelesen und im Vergleich zu anderen Büchern war der Einstieg nicht so einfach. Es hat mich am Anfang etwas verwirrt. Denn normalerweise war es immer so in den Büchern die ich gelesen habe, dass man praktisch die Vorgeschichte kennen lernt und mit den Mädchen zusammen in die Krankheit absteigt. Allerdings war es hier ganz anders und für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Denn Rebecca ist bereits mittendrin in ihrer Krankheit und es scheint keinem aufzufallen. Ich habe mich ein ganz kleines bisschen durchgeqält, denn Rebecca war unglaublich unsympathisch und auch ihre Familie war alles andere als supertoll. Die Eltern haben erstens nicht gemerkt, dass ihre Tochter sich auf unter 40 Kilo runterhungert und zweitens nahmen sie die Krankheit nicht ernst genug. Da kamen immer wieder Sätze wie "Dann iss doch einfach wieder". Das fand ich wirklich blöd, denn ihre Tochter ist doch nicht umsonst in einer Klinik. Damit fängt es nämlich an. Rebecca kippt um und muss zum Arzt und als es nicht anders geht, landet sie in einer Klinik. Dort wiedersetzt sich Rebecca und lässt sich nicht helfen. Sie hungert und hungert. Rebecca fand ich wirklich sehr fremd, sehr eigenartig. Sie war sehr unsympathisch und hatte eine richtig blöde Art an sich. Wie sie zum Beispiel mit ihrer besten Freundin Jessica umgegangen ist, war einfach unter aller sau. Diese möchte ihr immer nur helfen und das beste für ihre Freundin und Rebecca macht sie auch noch blöd von der Seite an, weil Jessica halt gerne isst. Das war echt mies, vor allem da ich Jessica mehr mochte. Zudem ist Rebecca ein absoluter Kontrollfreak und sieht das ganze praktisch als Spiel. So hat sie sogenannte Farben- und Zahlentage. Das heißt sie ist nur 3 Kartoffeln und 3 Erbsen oder den ganzen Tag nur Lebensmittel die Weiß sind. Davon habe ich noch nie etwas gehört und ich fand das schon sehr ... fragwürdig. Außerdem denke ich, dass dieses Buch sehr triggernd sein könnte. Denn es hat keine wirkliche "Standpauke" drin, keine Motivation aufzuhören. Und deswegen verstehe ich auch nicht, warum *Achtung Spoiler* sie von jetzt auf gleich geheilt ist. Wenn ich mich richtig erinnere, lag sie ein paar Tage im Koma und danach ist sie ohne mir erfindlichen Grund geheilt und fängt wieder an zu essen.*Spoiler Ende* Mir fehlt die Morallektion in dem Buch, denn man merkt, woran es liegt, dass sie Magersüchtig geworden ist. Aber wirklich etwas dagegen getan wird nichts, meiner Meinung nach. Mir zumindest ist es nicht aufgefallen. Teilweise ist dieses Buch leider auch sehr unrealistisch. *Nochmal Spoiler* Denn ich glaube nicht, dass es wirklich einen Arzt gibt, der seine Patientin mit 40 Kilo entlässt und sie nach Hause lässt *Spoiler Ende* Das Buch ist leicht zu lesen und es ist auch schnell durch. Es war auch unterhaltsam, leider hat mir Rebecca überhaupt nicht gefallen. Vielleicht bin ich dafür aber auch einfach nicht sensibel genug und kann mich nicht genug hineinversetzen.

Charaktere:

Rebecca: Ein junges Mädchen, dass immer mehr in die Magersucht abrutscht. Mit ihren 16 oder 17 Jahren ist sie leider schon sehr dreist und eine unglaublich unsympathische Person. Ich fand sie wirklich furchtbar. Vielleicht verstehe ich das im Moment einfach nicht. Aber Rebecca denkt nur an ihre Zahlen- und Farbentage und lügt allleee in ihrer Familie an. Mir kam sie sehr frech und rücksichtslos vor, aber ehrlich gesagt möchte ich mich da nicht weiter mit beschäftigen. Ich glaube einfach, dass ich mich nicht so gut in diese Person hineinversetzen kann. Mir gefiel sie nicht und ich konnte ihre Taten einfach nicht nachvollziehen. Zum Beispiel hat sie nie Klartext mit ihren Eltern geredet, warum sie denn krank geworden ist.

Jessica: Rebeccas beste Freundin, die ein bisschen trottelig wirkt. Egal wie gemein Rebecca ist, Jess hält weiterhin zu ihr. Sie isst sehr gerne und verteilt das Essen auch gerne mal quer in ihrem Gesicht. Dabei wirkt sie sowohl etwas trottelig, aber auch sehr selbstsicher. Zudem ist sie sich ihrer Sache sicher und weiß, dass das was sie tut richtig ist, egal was Rebecca sagt. Sie kümmert sich gut um ihre beste Freundin und möchte nur das Beste für sie. Ich mochte Jessica sehr und konnte mich auch gut in sie hineinversetzen, wobei ich mir Rebeccas Verhalten nicht unbedingt hätte bieten lassen. Aber sie war sehr nett und eine tolle Freundin.

Fazit:
Ein Buch, dass ich nicht unbedingt empfehlen würde. Zum einen ist es bestimmt triggernd, zudem gibt es meiner Meinung nach einen falschen Eindruck wieder. Ich habe bereits vier Bücher mit der Thematik gelesen und jedes gefiel mir besser als dieses hier. Denn Rebecca war einfach unglaublich unsympathisch und merkwürdig, sie hat mir das Lesen nicht unbedingt zum Vergnügen gemacht. Trotzdem war es ganz unterhaltsam, wenn auch nicht unbedingt glaubwürdig.
Für dieses Buch gibt es 3/5 Schmetterlinge.