Rezension

Veröffentlichtes Drehbuch zum Film

Das Verbrechen - Soren Sveistrup, David Hewson

Das Verbrechen
von Soren Sveistrup David Hewson

Bewertet mit 4 Sternen

 

Nun habe ich diesen Wälzer, den ich bei LB für die Teilnahme an einer Leserunde bekommen habe, geschafft. Schon vor der Bewerbung war ich skeptisch, ob und vor allem wie das Drehbuch zu der Serie, die ich damals durchaus gern geschaut habe, umgesetzt worden ist. Allerdings hatte ich schon damals vergebens nach der literarischen Vorlage Ausschau gehalten, nun gabs halt das Buch zum Film.
Und damit sind wir beim ersten Kritikpunkt: Man merkt dem Roman (zu) oft den Drehbuchcharakter an, manche Ortsbeschreibungen erinnern arg an Regieanweisungen. Auf Dauer habe ich das als etwas störend empfunden.
Zweiter Kritikpunkt: Die Handlung ist mir persönlich zu konstruiert, dauernd werden neue, ins Nichts führende Spuren gelegt und mit den politischen Intrigen ums Kopenhagener Rathaus eine Nebenhandlung breit ausgeführt, die letztlich für den Fall irrelevant ist. Das ist mir damals beim Anschauen der Serie nicht so aufgestoßen, vielleicht liegts ja an dem "schnelleren" Medium.
Dritter Kritikpunkt: "Lady Eisberg" Lund, die stur und eigensinnig sprichwörtlich über Leichen geht und so gar nichts Menschliches hat.
Gut und durchaus glaubwürdig gezeichnet fand ich die Beschreibung der Gefühlslage der Familie Birk Larsen nach dem Verlust der Tochter.
Alles in Allem: vielleicht wäre weniger mehr gewesen.