Rezension

Verrat und Vertrauen

Stolen 2: Verwoben in Verrat -

Stolen 2: Verwoben in Verrat
von Emily Bold

Bewertet mit 4 Sternen

Etwas schwächer als der erste Band

„Stolen 2: Verwoben in Verrat“ ist der mittlere Band der Fantasy-Trilogie von Emily Bold.

Die Handlung setzt fast nahtlos an den ersten Band an, an dessen Ende Sebastian Abby einen Teil ihrer Seele gestohlen hat, um den Mann zu verfolgen, der seinen Seeelenring gestohlen hat. Abby ist schwer enttäuscht und wendet sich dem jüngeren Tremblay-Bruder Tristan zu, der sie natürlich nicht völlig uneigennützig tröstet. Der Verlust ihrer dunklen Seelenweben lässt in Abby ganz neue und ungewohnte Kräfte zum Erstarken kommen, mit denen sie noch nicht so richtig umzugehen weiß. Abby weiß nicht mehr, welchen Gefühlen sie trauen kann und von welcher Seite Verrat droht.

 

Man sollte Band 1 unbedingt gelesen haben, denn es gibt keine lange Vorrede. Auch ich musste mich erst wieder einlesen und hatte am Anfang noch etwas mit dem Einstieg zu kämpfen.

Der Cliffhanger des ersten Teils wird aufgelöst und die Handlung geht sofort rasant weiter. Sebastian ist ohne seinen Ring und mit Abbys starken und düsteren Seelenweben in sich in großer Gefahr. Er kämpft zwischen seinem Pflichtgefühl und seinen Gefühlen für Abby, die sich aber zwischenzeitlich Tristan zugewandt hat. Tristan nutzt die günstige Gelegenheit, um Abby endlich näherzukommen, aber zum ersten Mal hat er dabei tatsächlich ernsthafte Gefühle.

Dreh- und Angelpunkt der Story ist jedoch Abby, die wie ein Spielball ständig zwischen den beiden Brüdern hin und her wechselt und noch nicht einmal merkt, welches emotionale Chaos sie dabei verursacht. Bei mir persönlich konnte Abby in diesem Band überhaupt keine Sympathien mehr hervorrufen, da mich ihr egoistisches und unüberlegtes Verhalten ziemlich genervt hat. Meiner Ansicht nach wird das Love-Triangle diesmal etwas überstrapaziert. Was im ersten Band noch spannend und interessant war, wird durch ständige Wiederholung nicht besser. Auch von ihrer mehrfach betonten engen Freundschaft zu ihren Mitbewohnerinnen war ehrlicherweise nicht viel zu bemerken.

Die eigentlich Handlung bekommt durch überraschende Twists neue Impulse, die durchaus frische Dynamik in die Story bringen und in einem Cliffhanger gipfeln, der viele wichtige Fragen aufwirft.

 

Mein Fazit:

Abgesehen vom ständigen Hin und Her zwischen Abby und den beiden Brüdern nimmt die Handlung eine ganz neue Richtung, die für das Finale durchaus vielversprechend klingt. Ich setze meine Hoffnungen in den dritten Band und vergebe diesmal ganz knappe 4 Sterne.