Rezension

Verrottet – Quer durch die USA

Verrottet - Bryan Smith

Verrottet
von Bryan Smith

Bewertet mit 4 Sternen

Von Bryan Smith habe ich schon einige Bücher gelesen, die letzten 2 waren Haus-/Herrin des Blutes. Ich bin von ihm recht brutale Stories gewöhnt, die aber doch immer einen Hintergrund haben. Nun habe ich einen Zombie-Roman von ihm vorliegen. Auf dem Klappentext wird die emotionale Tiefe des Romans hervorgehoben. Mal sehen ob ich das so unterschreiben kann. Erschienen ist der Roman als Nummer 117 in der Reihe „Horror- und Thriller“ im Festa-Verlag.

Klappentext
Noah lebt in einer abgelegenen Berghütte an der Ostküste Amerikas. Seit Jahren hat er keinen anderen Menschen mehr gesehen, denn eine Zombie-Seuche hat fast alle dahingerafft. Die Einsamkeit ist so unerträglich, dass sich Noah in stummer Verzweiflung langsam um den Verstand säuft. 
Doch als überraschend seine Schwester Aubrey mit ihrem Freund auftaucht, erwacht Hoffnung in Noah: Er hätte nie gedacht, dass sie noch lebt. 
So entschließt er sich, nach Westen zu ziehen, um Lisa zu finden. Auf dem College war sie seine große Liebe. Ihr Foto trägt er immer noch bei sich. Wahrscheinlich ist sie längst tot, aber jetzt hat er endlich ein Ziel …

Es gibt viele ›Road-Trip-durch-die-Apokalypse-Romane‹, aber nur wenige erreichen die emotionale Tiefe von Verrottet (Slowly We Rot).

Inhalt
Noah lebt einsam und alleine hoch oben in den Rocky Mountains als die Zombie-Seuche die gesamte Welt dahinrafft. Er hält sich für einige Jahre alleine dort auf, pflegt sein Haus, und lebt so vor sich hin bis auf einmal aus heiterem Himmel seine Schwester auftaucht, und das auch noch mit ihrem Freund. Dies wird der Beginn eines Road-Trips durch die Apokalypse…

Cover
Das Cover des Romans gefällt mit sehr gut, es lässt für mich eine morbide Grundstimmung mit den lebenden Toten erkennen. Die Farbwahl in den Grün ist mal was anderes und frei von jeglicher Gewaltdarstellung.

Bewertung
Bryan Smith ist als „Amerika’s Slasher-König“ bekannt und hat normalerweise brutale Romane zu bieten. Verrottet schlägt hier in eine andere Kerbe. Ich komme leider nicht drumherum, hier ein wenig zu spoilern um eine Bewertung zu rechtfertigen.

Noah, als Hauptcharakter zu sehen, ist aus einem mehr oder weniger behüteten Leben in die von Zombies verseuchte Welt gekommen. Natürlich hatte auch er damals seine Probleme, vorzugsweise mit Gras und Alkohol. Er hat vor dem Weltuntergang bereits einen Entzug durchgemacht, aber kann man sich nach einem Entzug als geheilt ansehen?

Als dann seine Schwester auftaucht, und ihm wutentbrannt Vorwürfe macht, entschließt er sich nach seiner alten Jugendliebe zu suchen die am anderen Ende des Kontinents lebt. So begibt er sich auf eine lange Wanderung an die letzte Adresse die er von ihr hat. Auf dem Roadtrip erlebt er so einiges, wir bekommen immer wieder einen Einblick in Noah’s Psyche, seinen Hintergrund vor der Apokalypse, und wie es ihm aktuell geht. Wie ich bereits schrieb, man ist nach einem Entzug immer noch trockener Alkoholiker und kann jederzeit rückfällig werden.

Das Buch ist in 4 Teile aufgeteilt, wobei die ersten 2 Teile normal sind, man erfährt was Noah so passiert und wie er weiter kommt. Die anderen beiden Teile werden dann immer weiter psychisch, und versuchen zu schildern was in Noah’s Kopf vorgeht, wie er mit der Situation klarkommt und wie es weiter gehen soll.

Die letzten 2 Teile sind nicht ganz einfach zu lesen, man muß sich immer wieder fragen „Passiert das hier wirklich?“, „Ist das real oder eine Halluzination?“. Dies ist aber beabsichtigt und lässt dem Leser Spielraum es zu interpretieren. Mir war es teilweise etwas zu viel so das ich beim Lesen nur „Was bitte soll das?“ dachte.

Trotzdem lege ich euch das Buch ans Herz, wenn ihr mal eine etwas andere Zombie-Story lesen möchtet, die nicht den Fokus auf Gewalt und Vernichtung der Beisserchen legt. Das Ende des Romans ist für mich auch nicht klar was passiert, es gäbe nicht nur ein Ende. Einen Stern muß ich leider abziehen da es doch immer wieder etwas wirr ist.

Fazit: Eine etwas andere Zombie-Story mit einem starken „Helden“