Rezension

Verrückte Geschichte mit schönem Ende :)

Der Blumensammler
von David Whitehouse

Als ich das Cover von "Der Blumensammler" und den Titel das erste Mal gesehen habe, dachte ich "hmm schade, Thriller, das ist nichts für mich". Beim zweiten Blick habe ich dann aber gesehen, dass es sich um einen Roman handelt und das hat mich zwar etwas stutzig gemacht, aber mich gleichzeitig sehr neugierig auf den Inhalt gemacht. Also habe ich den Klappentext gelesen und war fasziniert von der Geschichte und wusste, dieses Buch will ich lesen!

Ich finde es sehr schön, dass dieser Roman eine so außergewöhnliche und und irgendwie eigenartige Geschichte erzählt. Zunächst wird Professor Cole erwähnt, der am Anfang beinahe in einem Uboot stirbt und danach plötzlich wie ein Held gefeiert wird. Später erst ist mir aufgefallen, dass er gar kein großer Akteur im Buch ist, sondern dass es im Prinzip hauptsächlich um Peter Manyweathers geht, einen Hausreiniger, der eigentlich ein ziemlich langweiliges Leben ohne soziale Kontakte führt, bis er einen alten Liebesbrief findet, der ihn derart fesselt, dass er beschließt, seinem Leben eine neue Richtung zu geben. In diesem Brief sind sechs besonders außergewöhnliche und seltene Blumen aufgelistet, und als Peter mehr über diese Blumen herausfinden möchte, trifft er auf Hens, der ihn dazu ermutigt, mit ihm gemeinsam überall auf der Welt nach diesen Blumen zu suchen. Und dann gibt es noch Dove, ein ehemaliges Pflegekind, der erst auf einen alten Mann namens Zachariah treffen muss um herauszufinden, wer er wirklich ist..
Ich muss ehrlich sagen, am Anfang des Buches war ich sehr verwirrt, wie diese drei Geschichten zusammenpassen, da die Leben der drei Männer unterschiedlicher nicht sein können und sie auch nicht wirklich in Verbindung stehen. Und auch wenn man dies im Laufe der Geschichte ein bisschen mehr versteht, so kommt die große Erleuchtung erst am Ende, was ich aber echt toll finde, weil das Buch dadurch sehr unvorhersehbar und spannend wird. Allgemein kann ich mich daran erinnern, mal eine nur ansatzweise ähnliche Geschichte gelesen zu haben und allein das macht das Buch so besonders.
Aber auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, der den Leser durch das Buch führt und in ihm eine neue Leidenschaft weckt, man möchte fast selbst los in die Welt aufbrechen und nach seltenen Blumen suchen, die mit vielen Rätseln und Geschichten behaftet sind und die kaum jemand zuvor zu Gesicht bekommen hat. Peter ist ein sehr eigentümlicher Mensch und ich habe mich schwer getan, ihn wirklich zu verstehen, aber im Großen und Ganzen war er mir dennoch von Anfang an sympathisch. Er war zwar langweilig, aber dennoch nicht so verstaubt, dass er es nicht geschafft hätte sich noch einmal aufzuraffen und ein Abenteuer zu erleben. Und das hat er wahrhaftig geschafft, da wird man als Leser nicht enttäuscht, denn das Buch ist sehr spannend und überraschend, es ist viel passiert, mit dem ich nicht gerechnet hätte. 
Das Ende war, wie bereits gesagt etwas überraschend für mich, was mir gut gefallen hat, allerdings hat das Buch für mich etwas zu offen geendet, ein paar aufklärende Gespräche zwischen den Charakteren hätten mir als unersättlichem Leser noch gut gefallen, aber jetzt bleibe ich leider mit ein paar offenen Fragen zurück, die ich mir dann wohl selbst beantworten muss ;) Alles in allem ist das Buch sehr gelungen und ich würde es sofort weiterempfehlen!