Rezension

Verschenktes Potential

Zeitenwinter: Gefährliche Spiele - Daniela Franka

Zeitenwinter: Gefährliche Spiele
von Daniela Franka

Bewertet mit 0.5 Sternen

Zunächst einmal vielen Dank, dass mir der Roman „Zeitenwinter“ von Daniela Franka als E-Lex zur Verfügung gestellt wurde.

Mich hat die Thematik der Dystopie Anfang April beim Erscheinen des Buches sofort in ihren Bann geschlagen. Die Vorstellung, dass Hitler den 2. Weltkrieg gewonnen hat und wie sich die Welt danach entwickelt, hat wirklich sehr großes Potential. Daher fand ich den Einstieg in die Geschichte mit der Beschreibung der Weltaufteilung wirklich sehr gelungen. Auch das erste Kapitel aus Lisas Sicht war noch angenehm zu lesen.

Im zweiten Kapitel wurde dann Alex, der nicht-arische, umwerfende Musiker, – der zufällig mit dem Widerstand sympathisiert – vorgestellt. Ab da hatte das Buch für mich keine Spannung mehr. Es war klar, dass Lisa und Alex sich verlieben, Lisas Weltbild sich verändert, dass irgendeine „spannungsheischende“ Aktion zu den Olympischen Spielen stattfinden wird. Das Buch hat mich ab da auf ganzer Länge enttäuscht. Bei der Beschreibung der Liebesgeschichte, dachte ich dann, ich wäre im falschen Film. Zu blumig, zu kitschig, too much! Ich musste mich immer wieder erinnern, dass Lisa keine 13 Jahre alt ist und dass dieses Buch eigentlich auch nicht als Jugendbuch ausgeschrieben war. Die Rechtschreib- und Grammatikfehler, die ca. alle 10 Seiten zu finden sind, haben den Lesefluss genauso behindert, wie die in einem Absatz stattfindenden Perspektivenwechsel.

Ich bin jetzt auf Seite 215. Ich habe mich bisher nur gequält und gehofft, dass etwas Spannendes passiert. Aber nachdem die „spannende Aktion“ nun absolut nicht spannend war, gebe ich auf. Ich kann dieses Buch nicht zu Ende lesen.

Es tut mir leid, ich würde lieber etwas anderes als Rezension schreiben. Doch mein Fazit steht fest: Das Potential war hoch und wurde letztlich doch nicht genutzt.