Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Verschenktes Potenzial....

His Dark Symphony - Pam Godwin

His Dark Symphony
von Pam Godwin

!!!!!!!AKUTE SPOILERGEFAHR!!!!!!!!!

„Alles, was du brauchst, ist ein einziger Moment. Du musst ihn nur ergreifen.“
//S.15//

Klappentext:
Düster, sinnlich und verboten

Schon vom ersten Tag an war die junge Ivory an ihrer Privatschule eine Außenseiterin. Ihre Mitschüler meiden sie und geben ihr jeden Tag das Gefühl, dass sie niemals dazu gehören wird. Doch ihr ist es egal, was die anderen über sie denken. Denn alles, was ihr wichtig ist, ist Klavier spielen, das letzte Schuljahr überstehen und danach an die Musikakademie nach New York gehen. Und diesem Traum steht nur einer im Weg. Ihr Musiklehrer Emeric Marceaux. Jedes Jahr wählt er die begabteste Schülerin für die Akademie aus, doch in Ivory sieht er mehr als nur Talent. Sie beherrscht seinen Willen, regt die dunkelsten Sehnsüchte in ihm. Sie zu lieben ist verboten und doch riskieren sie alles für jeden einzelnen heimlichen Moment. Bis neben Ivorys Zukunft plötzlich alles auf dem Spiel steht ...

"Dieser Roman ist voll poetischer Schönheit umhüllt von gespenstisch-dunklen Schatten!" TOTALLY BOOKED BLOG

Dieser Roman ist bei LYX.digital bereits als E-Book unter dem Titel Dark Notes - Verbotene Sinfonie erschienen.

Zu dem Buch:
"His Dark Symphony" von Pam Goldwin ist ein Einzelband und erschien am 01.05.2019 als e-book bei LYX digital. Warum man diese Geschichte zweimal auflegte, verstehe ich aber nicht ganz....

Meine Meinung:
Gott, dieses Cover, der hammer Klappentext und die Leseprobe, die mich völlig überwältigte. Dass diese Geschichte nicht einfach werden würde, wusste ich schon von Seite 1 an, aber ich erwartete dies in einer anderen Weise und bin doch sehr enttäuscht darüber, wie es sich entwickelte. Schade...denn das Potenzial für ein großartiges Buch war ja da...

Handlung:
Alles beginnt mit einem kleinen Einblick in Invory´s Leben und das hat es echt in sich. Mit ist förmlich die Spucke weggeblieben, als ich gelesen habe, unter welchen Umständen sie hausen muss und das Misshandlungen und Vergewaltigungen an der Tagesordnung stehen.
Genauso sieht ihr Schulleben aus. Da sie aus ärmlichen Verhältnissen kommt, ist sie natürlich ein beliebtes Ziel für Spott und Mobbing.

Ich war echt schockiert darüber, wie alle bei ihr im Leben ablief. Aber es war nicht zu viel des Guten. Der klasse Stil der Autorin rettete dies vor einem Overkill, sodass es mir echt unter die Haut ging und sie mir einerseits Leid tat und andererseits ich ihre Stärke bewunderte.

Genauso spannend fand ich Emerics Situation. Was war passiert, dass er seine hohe Stelle an der anderen Privatschule aufgeben musste und jetzt hier wieder als normaler Lehrer neu muss ?
Fragen über Fragen und ich fand es so spanennd, herauszufinden, was passiert ist.

Es war echt krass, was ich über Ivory gelesen habe. Neben den Vergewaltigungen hat sie in dem Sinne bei ihren Schülern angeschafft, um überhaupt etwas von den Rechnungen ihres Bruders und ihrer Mutter bezahlen zu können. Und auch hier fand ich es dank des Stils authentisch.

Ich habe es geliebt, wie kühl und sachlich alles erzählt wurde. Keine unnötigen Dramen oder irgendwie soapmäßig....echt klasse...

Aber dann kam die erste komische Situation....
Die Anziehung zwischen Emeric und Ivory wurde zwar schon angedeutet, aber dennoch fand ich es einfach zu krass und komisch, dass sie so schnell so etwas mit ihm machte.
Er küsst sie an Klavier und dann spankt er sie ?! Ich dachte echt, ich hätte mich verlesen...aber auch nach dem zweiten Mal stand es immer noch so da.

Also ich mag BDSM-Romane sehr gerne lesen und ich bin defintiv nicht prüde..aber diese Szene passte überhaupt nicht rein.
Die beiden kennen sich kaum, sie ist 17 und wurde vergewaltig und misshandelt und dann macht sie sowas mit ?!
Vielleicht mochte sie es ja wirklich, aber die Art und Weise, wie es beschrieben wurde...sorry, aber das passte einfach nicht. Ich konnte es nicht verstehen, warum sie das mit sich machen lässt und es dann im Grunde auch noch toll findet...so nach und nach...

Aber okay...dennoch fand ich die Geschichte noch ganz gut.
Das änderte sich dann schlagartig bei einer betsimmten Szene und mein Meinung kippte total.

Ivory hat mal wieder Sex für Geld mit einem Mitschüler und will es dann doch nicht. Dem jungen Mann ist es egal und er vergewaltigt sie. Emeric rettet sie und dann aufeinmal ist sie ganz scharf auf ihn und findet Sex total super ?! Ähh....was ?!

Ich dachte echt, ich falle vom Glauben ab. Sie ist gerade vergewaltigt worden (mal wieder) und hat laut Emeric ein sexuelles Trauma, was ich nur unterschreiben kann...und dann findet sie das alles aufeinmal dank ihm sinnlich und sexy und so ?
Sorry, aber ich konnte nur den Kopf schütteln.

Ab dieser Szene ging es wirklich den Bach runter. Ich konnte weder sie noch Emric auch nur ein Stück verstehen und fand beide einfach nur dumm.

Den Vogel allerdings hat das letzte Viertel abgeschossen, wo sie dann nochmal alles an Drama rausholte, was ging. Es war einfach und schlicht zu viel des Guten und ich war echt froh, als ich diese Geschichte zuende hatte, zumal das Ende ja ein völliger Witz war. Ich dachte echt, dass das nicht ihr Ernst sein sollte und ich hatte das Gefühl, dass sie selber keine Lust mehr hatte, ein vernünftiges Ende zu verfassen.

Sehr schade fand ich es auch, dass diese Sache mit der Uni, auf die sie ja so unbedingt gehen wollte und die im Grunde ja auch der Kern der Geschichte war, völlig unterging. Das war eigentlich nur am Anfang und dann ein ganz bisschen am Ende von Thema...ansosnten ging es ja nur um BDSM.
Und mir hätte auch das Thema Musik und die Leidenschaft dazu echt besser mit eingebracht werden können. Es wird zwar immer wieder angeschnitten, aber bei dem Hintergund erwartete ich doch mehr "Feeling", um es mal so zu sagen.

Mir fehlte der Tiefgang, eine vernünftige Entwickling der Charaktere und vor allem Gefühl.

Ich bin wirklich enttäuscht. Es ist eine tolle Idee mit viel Potenzial gewesen, wo mich nur der Anfang begeistern konnte. Der Rest ist einfach too much und mich regten die Charaktere fast nur auf. Sehr schade, denn es hätte so eine tolle und tiefgründige Geschichte sein können.

Charaktere:
Die Charaktere gefielen mir zunächst auch echt gut. Aber das änderte sich dann im Laufe der Geschichte und nur Storgie liebe ich wirklich.

Ivory...
habe ich echt für ihren Mut und ihre Stärke bewundert. Obwohl ihr so viele Steine im Weg geleght wurden und sie immer wieder runter gerissen wurde, gab sie nie auf und kämpfte für ihren Traum weiter...auch wenn es im Grunde har nicht ihr Traum war.

Aber ich fand sie auch schrecklich naiv. Obwohl sie wusste, was für sie alles auf den Spiel stand, ließ sie sich auf ihren Lehrer ein...und das nach kaum vorhandenen Widerstand. Zudem dachte sie kaum nach udn verhielt sich wie ein kleines Kind. Sei es zum Beispiel als Emeric ihr Designerklamotten schenkt. Ähmm...sie hat vorher im Grunde Lumpen getragen, wenn ich es so asudrücken darf, und dann kommt sie in die Schule mit schicken Designersachen, neuen Schulbüchern, Make-Up und anderen neuen Dingen...dachte sie da wirklich, das würde nicht auffallen ? Vielleicht war es Wunschdenken und Hoffnung, weil sie eigentlich auch nur dazu gehören wollte, aber sie war so schrecklich naiv und auch dumm.

Ne...sorry, selbst mit 17 sollte man eine gewisse Intelligenz doch erwarten dürfen...

Und die Sache mit Emeric...erst einmal hat sie leichtfertig ihren Traum auf´s Spiel gesetzt und dann lässt sie sich auf BDSM Spielchen ein und findet das richtig super ?
Ähh....okay...aber ich konnte das nicht so wirklich nachvollziehen. Sie ist sexuell traumatisiert und wurde immer wieder von Männern erniedrigt ind gedemütigt, aber wenn Emeric das macht, dann ist das super oder was ?
Ich habe dieses Mädchen echt nicht verstanden.

Emeric....
ist ein ganz fieser Kerl. Augenscheinlich sieht er nett aus und charmant, aber im Inneren ist er echt verdorben.
Ich fand ihn einfach nur dumm. Da ist er wegen einer ähnlichen Sache von seiner vorherigen Schule geflogen und macht hier genau den gleichen Müll. Zumal ihm Regeln und vor allem moralische Aspekte doch echt am Hintern vorbeigehen.

Okay, er verspürt vom ersten Moment an ein starkes Verlangen nach Ivory, die er zunächst auf für eine Lehrkraft hält. Aber auch als er erfährt, dass sie seine Schülerin ist, hält ihn das nicht ab. Ich fand es echt traurig, dass er eigentlich gar nicht gegen dieses Verlangen ankämpfte, sondern ihm es völlig egal war, dass sie ja für ihn tabu war. Echt schwach...super schwach...
Ich hätte mich da doch zumindest gewünscht, dass es mehr Widerstand gegeben hätte und so ein innerer Kapf beschrieben worden wäre oder so, aber das war ja nichts...

Und im Grunde ist er doch nicht anders als die Typen, die Ivory vergewaltigt haben...Eigentlich missbraucht er sie ja auch. Er erniedrigt sie ständig, "zwingt" sie zu Dingen (auch nicht sexuell) die sie eigentlich nicht will und bestimmt über ihr ganzes Leben.

Ja, er ist ein Kontrollfreak, aber bis auf ein, zwei Dinge ließ er ihr keinerlei Raum zum Atmen und das ist für mich keine Liebe oder Beziehung oder was auch immer die beiden da hatten...

Und er war mir vor allem zum Schluss echt too much. Was da bei ihm abging, war einfach nur krass und psycho. Vor allem hatte er für jede seiner Handlungen eine Rechtfertigung. Der Typ bräuchte mal dringend eine Therapie....

Aber ich fand es im letzten Viertel doch ganz gut, dass er etwas auf ihre Ängste und Bedürfnisse einging. Das war auch das Einzigste, was mir gefiel....

Nebencharaktere:
Zum großen Teil fand ich die Nebencharakteren einfach nur übel. Seien es die vielen Klischees über reiche Jugendliche, die mir echt raushängen oder die echt widerlichen Figuren.

Da gab es doch echt eine Mitschülerin, die auf Ivorys Erzählungen von ihrem ersten Mal, was eine Vergewaltigung war, ganz entzückt reagierte und es toll fand...wie bitte ?! Da musste ich doch echt schlucken....

Aber dann gab es Stogie, den ich echt liebe. Das ist so ein liebevoller und netter Mensch, der Ivory so gut es ging, beschützte und für sie da war, obwohl er schon so alt war und noch seinen Laden führte. Stogie ist echt besonders und es war so schön zu lesen, wie viel sie ihm bedeutete...

Den Rest fand ich einfach überzeichnet und unsympathisch....

Schreibstil:
Was ich an der Geschichte geliebt habe...egal, wie blöde ich sie auch fand, war der Stil. Wunderbar kühl, trocken und malerisch. Die Liebe zur Musik war förmlich greifbar und ich fand es echt klasse, dass die Dramen bis zum letzten Viertel nie überspitzt dargestellt wurden. Der Stil ist echt klasse...schade, dass es die Geschichte nicht war....

Bewertung:
Diese Geschichte hatte echt viel Potenzial gehabt, wurde aber kaum genutzt. Statt viel Gefühl und Tiefe bekam ich eine unverständliche Beziehung und unnötiges Drama. Ich habe einfach mehr erwartet und bin echt enttäuscht. Von mir gibt es:

2 von 5 Sterne