Rezension

Verschenktes Potenzial

Richer than Sin - Meghan March

Richer than Sin
von Meghan March

Bewertet mit 2 Sternen

Ich mochte den Schreibstil der Autorin sehr, die Handlung und die Charaktere waren mir aber zu oberflächlich. Schade, die Story hätte wirklich Potenzial gehabt.

Whitney und Lincoln kommen aus verfeindeten Familien. Als sie sich kennenlernen, wissen sie jedoch nicht, wen sie vor sich haben. Als Whitney merkt, wer Lincoln ist, zieht sie sich zurück und heiratet letztlich einen anderen. Doch Lincoln hat Whitney nie vergessen. Nach 10 Jahren sehen sich die beiden wieder...

Dies ist für mich das erste Buch aus der Feder von Meghan March. Ich habe die Leseprobe gelesen und fand ihren Schreibstil auf Anhieb ansprechend und authentisch. Die Idee der Story hat mich mehr als Neugierig gemacht und der Prolog hat mich fast umgehauen. Ein starker Einstieg, ich war begeistert. Auch die Zeitsprünge in der Handlung haben mir gut gefallen, sie hielten die Spannung aufrecht. Meine Begeisterung hat allerdings nach wenigen Kapiteln einen klaren Dämpfer erlitten. Einzig und allein die verschrobenen Großväter fand ich wirklich amüsant.

Rückblickend wäre die Geschichte wahrscheinlich in wenigen Kapiteln erzählt gewesen. Zieht man die Sexszenen ab, bleibt an Handlung nämlich nicht mehr viel. Ich habe das sehr bedauert, eine Liebesgeschichte um eine Familienfehde hat doch nun wirklich Potenzial! Ich hatte das Gefühl, dass sich die Gedanken und Handlungen der blassen Protagonisten ständig wiederholt hatten, eine wirklich Entwicklung konnte ich nicht erkennen.

Hätte sich in der Leseprobe bereits angedeutet, dass sich die Beziehung der Protagonisten irgendwo zwischen kurzem Rock und Dauererektion abspielt und weiter kaum Substanz hat, hätte ich das Buch gar nicht erst gelesen. Warum Whitney für Lincoln einzigartig und besonders ist, konnte ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Geredet haben sie nicht viel miteinander, es muss wohl an ihrem Aussehen gelegen haben. Storys, in denen die Aneinanderreihung von unglaubwürdiger, stundenlanger Bettakrobatik zum Mittelpunkt zu werden scheint, öden mich mittlerweile an. Diese Szenen überblättere ich gnadenlos! Manchmal frage ich mich, ob bei solchen Büchern wirklich eine Frau hinter der Schreibmaschine sitzt. Denn die Protagonistinnen sind dem männlichen Gegenpart oftmals auf die eine oder andere Art hörig, etwa wie hier: (…) „Weil ich süchtig nach seinem Schwanz bin.“(...) Echt jetzt?? Zudem ist Whitney in meinen Augen eine ziemlich jammervolle Gestalt, die scheinbar von dem einflussreichen und unverschämt reichen Lincoln gerettet werden muss. Das viel zu abrupte Ende mit Cliffhanger und Überraschungseffekt sollte wohl Geschmack auf Teil 2 der Reihe machen, und gleichzeitig eine Wende in den Machtverhältnissen ankündigen. Aktuell hätte ich aber keine Lust die Entwicklung des Dramas weiter zu verfolgen. Mir war die Geschichte zu lau.

Meghan March ist eine tolle Erzählerin. Die Handlung und die Charaktere waren mir aber zu klischeehaft und zu einfach gehalten.