Rezension

Verschenktes Potenzial

Du darfst nicht sterben - Andrea Nagele

Du darfst nicht sterben
von Andrea Nagele

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die eineiigen Zwillinge Lili und Anne sind unzertrennlich, wenn auch verschieden, bis sie eines Tages den charismatischen Paul treffen, der ihr Leben unwiederbringlich verändert und am Ende sogar ihre Leben auf dem Spiel stehen.

Das Buch beginnt unglaublich spannend und rasant mit einer bedrohlichen und beängstigenden Situation, die Schlimmes erahnen lässt. Die Handlung wird nicht chorologisch erzählt, sondern beginnt quasi mittendrin, wechselt dann in die Vergangenheit, um anschließend den Anfangsfaden wieder aufzunehmen und die zukünftigen Ereignisse zu schildern. Dadurch wird gerade am Anfang viel Spannung aufgebaut. So begeistert ich vom Anfang war, so schleppend fand ich gerade den Mittelteil. Die Charaktere sind anschaulich und einzigartig dargestellt, aber irgendwie war die Luft raus. Das Kennenlernen, sowie die restliche Geschichte rund um Paul, fand ich eher zäh und kaum spannend. Es konnte mich leider nicht mehr so packen wie am Anfang, wo ich die Panik der Zwillinge noch gespürt habe. Zwar ist Paul ziemlich unheimlich dargestellt und wirkt bisweilen auch wahnsinnig, aber ein fesselndes Gefühl beim Lesen wollte nicht aufkommen. Vielleicht liegt es am holprigen Schreibstil, mit dem ich nicht so klar gekommen bin. Mit fehlten die ausführlichen Beschreibungen der Handlungen, die auf mich sehr gehetzt wirkten und nicht wirklich Raum für Entwicklungen hatten. Zudem fand ich die Darstellung der Innenwelt der Zwillinge (Gefühle, Gedanken) zu wenig ausgeführt. Mir fehlte komplett das Gefühl für die Charaktere, sodass es mir fast schon gleich war wie das mit ihnen ausgeht. Einzig Paul fand ich ganz interessant, auch wenn ich ihn teilweise zu oberflächlich fand und mir da die Tiefe im Charakter fehlte. Die Hintergründe erklären wiederum einiges und auch wie er der geworden ist, der er ist. Da hätte man mehr draus machen können.

Fazit: Ein rasanter Einstieg, der mich vollkommen überzeugen konnte. Leider zog sich das Buch für mich und die Spannung verlor sich zusehend.