Rezension

Verschenktes Potenzial

B.C. -

B.C.
von Jaliah J.

Bewertet mit 1.5 Sternen

„Ein riskantes Spiel“ ist der erste Band der B.C. Reihe von Jaliah J.. Das Buch erzählt die Geschichte von Mira, die ihre Mutter für ein Jahr nach Kanada begleitet, um dort am Campus der B.C. ein Auslandsstudienjahr zu verbringen.

Bevor ich hier näher auf das Buch eingehe, möchte ich erwähnen, dass es mir sehr schwergefallen ist die Geschichte zu beenden. Etliche Male stand ich kurz davor einfach abzubrechen, weil mich die Handlung so überhaupt nicht packen konnte. Da es sich bei meinem Exemplar aber um ein Rezensionsexemplar handelt, habe ich das Buch beendet, weil ich sonst nicht in der Lage wäre eine Rezension zu schreiben.

Für mich muss eine Geschichte immer drei Kriterien erfüllen, damit ich sie als gute bezeichne. Die Handlung muss spannend sein und mich unterhalten. Es muss unterschiedliche Charaktere geben, die sich durch ihre erkennbaren Persönlichkeiten auszeichnen und der Rahmen [Schreibstil, Kapitellänge, Wortwahl, Erzählperspektive, etc.], in den die Geschichte eingebettet ist, muss mich ansprechen.

Die Handlung konnte mich leider zu keinem Zeitpunkt unterhalten, was in erster Linie an der gänzlich fehlenden Spannung lag, aber auch daran, dass die Geschichte bis zum Schluss keine nennenswerten Ereignisse zu erzählen hat. Stattdessen ist sie immer wieder in Klischees ertrunken und extrem vorhersehbar. Theoretisch endet das Buch mit einem Cliffhanger. Praktisch konnte mich dieses Ereignis kein bisschen vom Hocker reißen, weil ich so etwas in der Art bereits vermutet hatte.

Die Charaktere waren so flach und farblos, dass sie mir am Ende der Geschichte nur noch als einheitlicher Brei in Erinnerung geblieben sind. Normalerweise schreibe ich in meinen Rezensionen ein paar Sätze zu den Protagonisten. Bei Mira fällt mir das allerdings extrem schwer, weil ich bis zum Schluss keine Bindung zu ihr aufbauen konnte. Für mich gab es keine erkennbare Persönlichkeit, was sie in meinen Augen austauschbar macht. Etwas Schlimmeres gibt es für mich nicht.

Der Rahmen hat meiner Meinung nach eine ganz schlechte Qualität. Am schlimmsten ist der Schreibstil. Er ist kein bisschen flüssig und stellenweise hatte ich sogar das Gefühl die Autorin hätte einfach nur Wörter aneinandergereiht, ohne auf deren Sinnhaftigkeit zu achten. Die Kapitel waren für meinen Geschmack viel zu lang und die Wortwahl war entweder langweilig oder hat für mich nicht zur Handlung gepasst. Das Buch ist in der dritten Person geschrieben. Mal abgesehen davon, dass ich die dritte Person nicht mag, weil sie Distanz schafft, enthält der Text dank dieser Perspektive ein paar „Sie“ zu viel. Immer wenn mehr als eine Person in Erscheinung getreten ist, konnte ich sie spätestens nach zwei Sätzen nicht mehr auseinanderhalten.

Bei „Ein riskantes Spiel“ handelt es sich um einen Liebesroman. Bei diesem Genre bevorzuge ich Geschichten, die aus zwei Sichten erzählt werden. Leider wird die Geschichte nur aus der Sicht von Mira erzählt. Die Sicht des Mannes fehlt.

Die B.C. Reihe ist eine Trilogie. Ich werde die restlichen zwei Bände nicht lesen.

Fazit

Von mir bekommt das Buch 1,5 von 5 Sterne. Einen halben Stern für die Grundidee, die Potenzial hat, das aber leider kein bisschen ausgeschöpft wurde. Einen Stern für das wirklich schöne Cover, dass mich auf Anhieb angesprochen hat. Leider ist es für mich das einzig Positive am Buch. Ich kann das Buch nicht weiterempfehlen.