Rezension

Verschwunden

Wald der Toten - Robert C. Marley

Wald der Toten
von Robert C. Marley

Klappentext:
"Komme später." Es ist die letzte SMS, die Chris von seiner Ex-Freundin empfängt. Doch in dieser Nacht wartet er vergeblich. Fran Lovey, eine junge Schwesternschülerin am Brighton General Hospital, kommt niemals zu Hause an.
Detective Miriam Beckett wird auf den Fall angesetzt, der schnell eine unerwartete Wendung nimmt: Wenige Tage nach ihrem spurlosen Verschwinden meldet sich Fran plötzlich bei Chris: "Ich wollte euch nur Bescheid sagen, dass es mir gut geht. Bitte sag Mum und Dad und den anderen Bescheid." Dann legt sie auf.
Ist die junge Frau einfach von zu Hause abgehauen? Beckett will das nicht glauben und wird auf fürchterliche Weise recht behalten: Denn Frans Anruf war nur der Auftakt zu einem perfiden Katz-und-Maus-Spiel, das der Täter mit der Polizei und Frans Familie treibt ...

Der Autor:
Robert Cedric Marley, Jahrgang 1971, ist Goldschmiedemeister und fertigt als Mitglied des Magischen Zirkels Zauberapparate an. Seit seiner Jugend liebt er Sherlock Holmes und besitzt ein eigenes Kriminalmuseum. Wenn er nicht gerade schreibt, neue Zaubertricks erfindet oder in geheimer Mission in Großbritannien unterwegs ist, unterrichtet er Kinder und Jugendliche in Selbstverteidigung und Selbstbehauptung. Er lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in einer sehr alten Stadt.
Im März 2015 wurde Marley mit dem HOMER-Literaturpreis in Bronze ausgezeichnet.

Meine Meinung:
Nach einem Pubbesuch ist die Krankenschwester Fran wie vom Erdboden verschluckt. Dass etwas mit ihr passiert sein könnte, fällt zunächst nicht auf, denn sie meldet sich per SMS, dass sie später kommt. Doch bei ihrer Mutter schrillen die Alarmglocken, auch wenn die telefonischen Nachrichten nicht ausbleiben. Warum würde sich ihre Tochter so verhalten? Es muss deutlich mehr dahinter stecken, und das glaubt auch Detective Miriam Beckett, die sich fortan um den undurchsichtigen Fall kümmert. Bis zum bitteren Ende.

"Wald der Toten" ist ein kurzweiliger, spannender Thriller aus der Feder von Robert C. Marley. Das Katz- und Mausspiel, das sich der Täter mit der Polizei liefert, zehrt nicht nur an den Nerven der Familie und Freunde, sondern auch an denen der Leser.
Besonders beeindruckend fand ich, dass die Geschichte emotional in die Tiefe ging und die Perspektivwechsel Einblick in die Gedanken, Ängste und Hoffnungen der Personen gewährt wurden. Man fühlt die Verzweiflung, das Bangen und die Ohnmacht förmlich.
Frans Mutter fand ich sehr stark, die von Anfang an nicht daran dachte, dass ihre Tochter einfach mal alles hinter sich lässt, sondern dass ein Verbrechen dahinter stecken könnte. Und sie hat mit Detective Beckett eine Frau gefunden, die ihre Sorgen und Ängste teilt.

"Wald der Toten" ist ein Buch, das mit viel Spannung daherkommt, beklemmend ist und für Gänsehaut sorgt. Das Einzige, was ich mir gewünscht hätte, ist, dass es durchaus länger hätte sein können.

4 Sterne.