Rezension

** Verschwunden, aber immer noch da... **

Sag, es tut dir leid - Michael Robotham

Sag, es tut dir leid
von Michael Robotham

Bewertet mit 5 Sternen

Mir persönlich gefallen Thriller, bzw. Bücher im Allgemeinen recht gut, wenn sie inhaltlich aufeinander aufbauen. Die Bücher von Michael Robotham drehen sich hauptsächlich um den Hauptcharakter Joe O`Loughlin - ein Psychologe, der regelmäßig bei Kriminalfällen von der Polizei zu Rate gezogen wird und Gutachten über mutmaßliche Verbrecher erstellt. Natürlich lernt man während dem Lesen mehrerer Bücher einer Reihe nach und nach den Hauptdarsteller und sein Leben immer besser kennen und kann sich so besser in die Gedankengänge und Geschehnisse hineinversetzen. Außerdem finde ich es interessant zu lesen, wie sich die Personen weiterentwickeln oder Vorkommnisse für Gefühlsschwankungen sorgen können. 

Der Thriller "Sag es tut mir leid" hat mir richtig gut gefallen. Meiner Meinung nach steigern sich die Thriller dieses Autors von Mal zu Mal immer mehr: Dieses Buch ist wie ich finde der stärkste Thriller der Reihe um Joe O`Loughlin. 

Inhaltlich geht es um zwei Teenager, die hier und da anecken und schon öfter negativ aufgefallen sind. Als die beiden Mädchen spurlos verschwinden, werden nicht wenige Stimmen laut, die behaupten, die Zwei wären ausgerissen. Die Ermittlungen der Polizei verlaufen im Sande, so dass die Eltern der Mädchen auch Jahre nach dem Verschwinden hoffen, etwas von ihnen zu hören. 

Eines Tages wird die Leiche von Tash - Natasha McBain, eine der verschwundenen Mädchen - in einem See gefunden. Die im Eis gefangene Leiche weist Verletzungen, Verstümmelungen und Abmagerungen auf, so dass alle Indizien dafür sprechen, dass sie nicht von Zuhause abgehauen ist, sondern entführt und irgendwo festgehalten wurde. Natürlich stellt sich sogleich die Frage, was mit dem anderen verschwundenen Mädchen, Piper Hadley, ist. Es beginnt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit, denn die Hoffnung, das andere Mädchen lebend zu finden, entflammen nun wieder. 

Das spannende und interessante an "Sag es tut mir leid" ist, dass die Erzählersicht zwischen den einzelnen Kapiteln hin- und herwechselt. Mal liest man aus der Sicht von Joe O`Loughlin, mal aus der Sicht von Piper Hadley, was - wie man sich vielleicht vorstellen kann - sehr nervenaufreibend ist. Hinzu kommt, dass die Story meiner Meinung nach nicht vorhersehbar war und überraschende Wendungen für den Leser parat hielt. 

An dieser Stelle müsste noch kurz erwähnt werden, dass das Lesen der vorherigen Teile nicht unbedingt vorausgesetzt wird. Man kann dieses Werk auch ohne Vorkenntnisse lesen, jedoch finde ich es immer schön, wenn man chronologisch in der "richtigen Reihenfolge" liest und so nach und nach Entwicklungen mitbekommt. 

Alles in allem ein richtig guter Thriller, den ich gerne gelesen habe und der mich gut unterhalten hat. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Michael Robotham Triller mit Joe O`Loughlin in der Hauptrolle.