Rezension

Verspätetes Vergnügen

Die Pfeiler der Macht - Ken Follett

Die Pfeiler der Macht
von Ken Follett

Bewertet mit 5 Sternen

Die Pfeiler der Macht (orig. A DANGEROUS FORTUNE) ist ein Roman von Ken Follett. Und wurde erstmals 1994 in der deutschen Sprache bei Bastei Lübbe als Taschenbuch (ISBN: 3-404-12501-0 für 16,90 Euro in Deutschland und 125 Schilling in Österreich) mit 640 Seiten veröffentlicht.

 

 

 

 

 

 

 

Buchrücken:

 

Das Haus Pilaster, eine er angesehensten Bankiersfamilien Londons, wird insgeheim von der schönen Augusta beherrscht. Hinter einer Fassade der Wohlanständigkeit treibt sie rücksichtslos ihre ehrgeizigen Pläne voran, die schon bald das Fundament des Finanzimperums erschüttern und die Pfeiler seiner Macht ins Wanken bringen. Wird es Hugh Pilaster gelingen, den drohenden Ruin des Bankhauses abzuwenden und damit sein eigenes Lebensglück und das vieler anderer Menschen zu retten?

 

Erster Satz:

An jenem Tag, an dem die Tragödie ihren Lauf nahm, standen alle Schüler der Winfield School unter Hausarrest und durften ihre Zimmer nicht verlassen.

 

 

 

 

 

Meinung:

Hugh Pilaster ist der Couseng Edwards. Hugh verlor schon in jungen Jahren seinen Vater, der infolge eines landesweiten Bankrotts sein Geschäft verlor und darauf hin Selbstmord beging. Hughs Vater hatte keine Lust sein Leben in der Familieneigenen Bank zu fristen und hatte sich selbstständig gemacht, hierfür natürlich auch sein Geld aus der Bank genommen. Durch diesen Frevel ist Hugh nun unverschuldet das schwarze Schaf der Familie geworden, zumindest wenn es nach seiner Tante Augusta geht. Doch Hugh hat etwas, das den anderen fehlt, die Bank ist sein Leben.

 

Edward Pilaster ist der Sohn Augustas, und hat aus diesem Grund ein schweres Los in seinem Leben gezogen. Er will aber kann es seiner Mutter nicht recht machen. Da er sich in der Bankwelt einfach nicht auskennt. Auch hat er keinen starken Charakter was ihn beeinflussbar und zum Spielball seiner Mutter und Micky macht.

 

Micky Mirinda, heißt eigentlich Miguel und kommt eigentlich aus Corduba. Micky, ist der beste Freund von Edward, nutz ihn aber aus, um seinem Vater und seinen eigenen Zielen näher zu kommen. Und diese beiden haben große Ziele.

 

Antonio Silver, ebenfalls aus Corduba, und seine Famile sind die Gegenspieler der Mirindas in Corduba. Ist gut befreundet mit Hugh und Solli Greenbourn.

 

Solli, eigentlich Solomon, Greenbourn ist der Sohn des zweiten großen Bankiers Londons. Wie Hugh, ist auch ihm das Bankwesen sehr wichtig. Als Jude hat er allerdings keinen leichten Stand in England.

 

Lange hab ich überlegt, wie ich diese Rezension schreiben soll. Nachdem ich das Buch fertig hatte durchlebte ich es noch einen ganzen Tag...

 

Mord und Intriegen bestimmen das Buch.

 

Alle vier sind 1866 Schüler eines angesehenen Internats in London, alle kommen sie aus mehr oder weniger reichen Familien. Alle haben sich heimlich aus dem Internat an den nahegelegenen Steinbruch und den dort entstandenen See geschlichen. Hier nimmt das Schicksal seinen Lauf. Was als Spaß begann wird bitterer Ernst, ein Mitschüler wird tot im Teich entdeckt und Hugh muss die Schule verlassen, weil sein Vater auf Grund einer Wirtschaftskriese seinen Laden schließen musste, dessen Resultat in einem Selbstmord endete. Edward wird des Mordes bezichtig, aber mangels eindeutiger Beweise frei gesprochen.

 

Sechs Jahre später, Edward und Hugh arbeiten in der Familieneigenen Bank, Solli im Konkurenzunternehmen. Micky mogelt sich so durch. Als plötzlich Mickys Vater vor der Tür steht und unbedingt einen Kredit von der Bank braucht. Micky setzt mit Augusta alles daran, den aktuellen Seniorpartner aus dem Weg zu räumen, damit sein Vater die Waffensendung nach Corduba zu bekommen. Augusta, die ihre eigenen Pläne für sich und für ihre Familie hat kommt dieser Wunsch sehr gelegen. Was beide nicht ahnen, ist dass sie mit ihren Wünschen und den Versuch ihre Ziele durchzusetzen die komplette Bank in den Ruin stürzen. Bis Hugh das Ruder an sich reißt.

 

Ken Follett schreibt Geschichten bei denen man die Tiefe suchen muss und dennoch tief mit in der Geschichte steckt. Für mich war der Schreibstil gewöhnungsbedürftig, hatte ich anfangs Angst nicht in die Geschichte rein zu kommen lies sie mich nicht mehr los. Denn er schreibt dennoch flüssig und verständlich. Die Beweggründe der einzelnen Charaktere sind verständlich und auch die Charaktere werden als menschlich empfunden, sobald man ihre Tiefe gefunden hat. Obwohl es gerade mal ein Jahrhundert her ist in dem diese Geschichte spielt fühlt es sich so fern und doch so nah an. Das gesamte Buch spielt über einen Zeitraum von ca. 25 Jahren (1866 - 1890).

 

 

 

Puh, das ist schwer. Empfehlenswert für alle die es auch mal verkraften, dass ein Buch sie länger begleitet als das Lesen dauert. Da ich bisher nur die Kurzform von "Eisfieber" gelesen habe kann ich nicht sagen, ob sich dieses Buch mit anderen Ken Follett Romanen vergleichen lässt. Wer aber auf Intriegen und den ein oder anderen Mord steht ist mit diesem Buch bestens versorgt.

 

Das Cover zeigt auf der Vorderseite die Fasade eines alten Gebäudes, das tatsächlich an ein wichtiges Gebäude erinnert. Zu sehen sind zwei Pfeiler mit je einem Löwenkopf, oben wurde der Name Ken Follett eingemeiselt und zwischen den Pfeilern steht der Titel des Buches in goldenen Lettern. Auf der Rückseite findet sich das selbe Bild nochmals, nur ohne den Namen und den Titel. Hier ist allerdings einer der Pfeiler verfallen und beginnt sich immer weiter zu zersetzen.

 

Der erste Eindruck war ein langweiliges und ermüdentes Buch, dass ich wohl abgebrochen hätte, wenn ich es nicht auf Wunsch gelesen hätte. Allerdings habe ich es dieser Tatsache auch zu verdanken, dass ich es eben NICHT abgebrochen habe, denn sonst hätte ich wohl ein gutes Buch verpasst.

 

Letzter Satz:

Die von dem Stein hervorgerufenen ringförmigen Wellen haten sich verflüchtigt, udn die Wasseroberfläche lag wieder ruhig und unberührt da.

 

Bewertung

 

Die Bewertung war dieses Mal nicht leicht. Wollte ich dem Buch zunächst nur 3 bzw. gute 4 Punkte geben muss ich diese Entscheidung auf Grund der Tatsache, dass es mich so sehr gefangen hielt, und ich ja noch den Tag danach das gesamte Buch nochmals durchlebte revidieren. Somit bekommt es von mir ernst gemeinte 5 Sterne.