Versprochene Spannung bleibt auf der Strecke - trotzdem fesselnd
Bewertet mit 4.5 Sternen
Joyland – Mein erster Stephen King. Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Buch, da ich mit King Horror und Spannung pur assoziiere. Ich lese viele Thriller und war daher sehr auf diese Geschichte gespannt. Der Klappentext versprach Spannung vom Allerfeinsten und auch gleich auf den ersten Seiten kommt der Protagonist nach Joyland – ein Vergnügungspark in North Carolina. Dev heuert hier als Aushilfe in den Sommerferien an. Der Job ist hart, verspricht aber Ablenkung, um über seine erste große Liebe hinweg zu kommen. Dass es in der dortigen Geisterbahn spuken soll, erfährt er schnell, hindert ihn aber nicht daran den Job anzunehmen.
Das Buch war gut: Ich habe es an wenigen Tagen „ausgelesen“, weil es mich so sehr in seinen Bann gezogen hat. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und erlauben es dem Leser sich in sie hineinzuversetzen. Dies trifft besonders auf Dev, Annie und Mike zu. Ich hätte mir bloß noch etwas mehr Hintergrundwissen zu den Joyland-Angestellten gewünscht. Warum haben diese Personen ihr Leben dem Vergnügungspark bzw. dem Schaustellgeschäft gewidmet?
Was mir eindeutig zu kurz kam, war die Spannung. Denn obwohl mich das Buch gefesselt hat, war es doch nicht richtig spannend. Mit King verbinde ich doch mehr, wurde aber leider enttäuscht. Zu einem großen Teil war auch dieser Klappentext schuld an meinen Erwartungen:
„Auf verhängnisvolle Weise kreuzen sich in einem kleinen Vergnügungspark die Wege eines untergetauchten Mörders und eines Kindes. Und mitten im sich überschlagenden Geschehen steht ein junger, unschuldiger Student und weiß: Irgendwann ist es mit der Unschuld vorbei. Irgendwann hört jeder Spaß auf.“
Diese drei Sätze versprechen viel mehr, als die Geschichte letztendlich bieten kann. Wer also auf der Suche nach Gänsehaut-Spannung nach diesem Buch greift, wird enttäuscht werden. Wer aber eine Geschichte über das Erwachsenwerden und die schillernde Welt der Vergnügungsparks mit Krimielementen lesen will, ist hier richtig.